Erik Neumann: «Virtuelle Foren sind kein adäquater Ersatz»

Vor Corona waren sie ein fester Bestandteil der Finanzbranche: Veranstaltungen und Foren. Dann kamen notgedrungen die virtuellen Anlässe auf. Diese müssten sich allerdings noch deutlich verbessern, um als Ersatz zu dienen, sagt Erik Neumann, CEO von Richmond Events, im Interview mit finews.tv.

Messen, Foren, Veranstaltungen, Roundtables, Seminare – es gibt sie in ihrer ursprünglichen Form heute nicht mehr. Die Corona-Pandemie – oder vielmehr die Eindämmungsmassnahmen – hat viele Wirtschaftszweige und Gewerbe praktisch lahm gelegt; auch die Veranstalter im Finanzbereich. Und es ist zweifelhaft, ob die Event-Branche je wieder zu dem zurückkehrt, was sie vor dem März 2020 einmal war.

Erik Neumann, CEO von Richmond Events, sagt es im Interview mit finews.tv deutlich: «Die Event-Branche wird künftig anders aussehen.» Er rechnet mit Marktbereinigung. «Es herrscht ein enormer Veränderungsdruck, aber auch ein finanzieller Druck», so Neumann, der mit Richmond einer der wichtigsten Event-Veranstalter für die Schweizer Finanzbranche ist.

Auch Richmond führt seit dem März 2020 nur noch hybride oder ganz virtuelle Anlässe durch. Aber sie seien kein adäquater Ersatz und erreichten das Niveau einer Präsenz-Veranstaltung nicht, da viele Aufwertungsmöglichkeiten entfallen würden, so Neumann. «Auch habe ich von niemandem gehört, dass so ein tragfähiges Geschäftsmodell entwickelt werden kann».

Sobald als möglich wieder «live»

Richmond Events führte während des Corona-Lockdowns dennoch hybride und virtuelle Anlässe durch und nutzte dabei die Gelegenheit, das Produkt zu verbessern. Neumann sagt, im virtuellen Bereichen seien die technischen Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft, um die Bedürfnisse der Teilnehmer besser zu berücksichtigen.

Aber Richmond werde sich auch darauf konzentrieren, sobald als möglich wieder Live-Foren auszurichten. «Wir spüren ein starkes Bedürfnis nach physischen Veranstaltungen.»