Infrastrukturanlagen machen einen geringen Anteil in den Portfolios von Investoren aus. Das dürfte sich ändern, erklärt Daniel Signer von Vontobel in finews.tv. Ein Grund: sie sind günstiger als die teuren Tech-Aktien.
Schweizer Pensionskassen nützen ihren Anlage-Spielraum zu wenig aus und verlieren dabei Rendite. Einen wenig genutzten Bereich bilden die Infrastrukturanlagen: 2019 waren 0,7 Prozent des Gesamtvermögens der Schweizer Vorsorgegelder in solchen Assets investiert. Wie Daniel Signer, Head of Multi Asset Products bei Vontobel im Interview mit finews.tv sagt, zeigt sich aber ein starker Aufwärtstrend bei dieser Quote.
«Sie hat sich in den letzten vier Jahren verdreifacht», sagt er. Im vergangenen Sommer hat der Bundesrat eine Anpassung bei den sogenannten BVV-Richtlinien vorgenommen: Ab dem Jahr 2021 dürfen Infrastrukturanlagen bis zu 10 Prozent im Anlagevermögen einer Pensionskasse ausmachen.
Hohe Eintrittshürden, stabile Erträge
«Weil die Suche nach stabilen Renditequellen zunehmend schwieriger wird, wäre es logisch, wenn die Nachfrage nach Infrastruktur weiter steigt», sagt Signer. Im diesem Anlagebereich sind Branchen wie Kommunikation, Transport, Energie und Grundversorger (Wasser, Eisenbahnen, Strassen) zusammengefasst.
Die Eintrittshürden in diese Geschäfte seien hoch, dafür seien die Erträge nachhaltig stabil. Genau, das was Pensionskassen benötigen, findet Signer. Unter diesem Aspekt war die Übernahme des Schweizer Energiekonzerns Alpiq durch eine Anlagestiftung aus dem Umfeld der Credit Suisse ein wegweisender Schritt.
Eher illiquide Investments
Signer sagt, es seien in der jüngeren Zeit enorm viel Gelder in den Privatmarkt, also auch in nicht kotierte Infrastrukturanlagen geflossen. «Kotierte Aktien sind nun etwas attraktiver», sagt Signer. Zudem sind diese Investment liquider.
Grundsätzlich seien Infrastrukturanlagen defensiver Natur – und darum derzeit auch eine deutlich günstigere Alternative zu Tech-Aktien.
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