Neue Payment-Provider, also Zahlungsanbieter, drängen seit mehreren Jahren auf den Markt und zeigen, was Fintechs schaffen können. 

Gerade in den vergangenen Jahren schafften viele neue Player den Durchbruch, die in Konkurrenz zu PayPal und Co. traten.

Doch welche sind das, und welche Bedeutung haben sie erreicht?

Boku: Unkomplizierte Einzahlungen ohne Bankkonto möglich

Dieser Anbieter funktioniert unkompliziert. Gerade in Online-Casinos ist er ein Highlight, denn die Nutzung ist einfach. Das Unternehmen wurde 2009 gegründet und hat seinen Sitz in Kalifornien, USA. Einige Informationen zum Unternehmen:

  • Unterstützte Währungen - das Unternehmen ist in mehr als fünfzig Ländern aktiv und nutzt somit deren Währungen. Sie arbeiten zudem mit PayPal, Western Union oder auch Uber zusammen.
  • Grösse - das Unternehmen beschäftigt 196 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von einer Milliarde Dollar (2017).

Der Zahlungsdienstleister hat sein Metier in der Onlinewelt. In den App-Stores der grossen Smartphone-Anbieter ist er als Zahlungsmittel ebenso vertreten, wie in einigen Casinos. Beim mobilen Gaming ist Boko zudem praktisch unverzichtbar geworden. Etliche Angebote können über Boku über die Telefonrechnung bezahlt werden, sodass nicht einmal Bankdaten übermittelt werden müssen.

Diese Methode ist auch in einigen Casinos möglich. In den Einstellungen muss nur «Zahlung per Handy» oder «Zahlung über Mobilfunkanbieter» ausgewählt werden, schon geht die Einzahlung auf das Guthabenkonto. Über eine an die angegebene Telefonnummer geschickte PIN wird die Zahlung freigegeben. Auszahlungen sind auf diesem Wege allerdings nicht möglich, sodass Nutzer dafür erneut nach einer weiteren Zahlungsmethode suchen müssen.

Boku zeigt allerdings, dass auch im Bereich der Online-Zahlungsanbieter Innovationen nach wie vor möglich sind.

Trustly: Günstiger Payment Provider mit guten Leistungen

Bei Trustly handelt es sich um einen schwedischen Zahlungsanbieter, der 2008 gegründet wurde. Das Unternehmen ist von der EU als offizieller Zahlungsdienstleister zugelassen und arbeitet mit 29 Ländern der EU und insgesamt mit 26 Währungen zusammen. Die Vorgehensweise:

  • Konto verknüpfen - um Trustly zu nutzen, wird das Bankkonto mit dem Dienst verbunden. Diese Vorgehensweise ist nicht permanent, sondern wird für jeden einzelnen Vorgang neu durchgeführt. Vergleichbar ist der Service diesbezüglich mit Sofortüberweisungen, bei denen ebenfalls auf der Seite des Zahlungsanbieters die Hausbank gewählt wird, sich in das Banking eingeloggt wird und schliesslich eine Zahlung via über die Bank generierter TAN freigegeben wird.
  • Anmeldung - um die Zahlweise nutzen zu können, ist ein Kundenkonto beim jeweiligen Zahlungsempfänger notwendig. Dies kann ein Casino, aber auch ein Shop sein.
  • Grosser Vorteil - Trustly ist einer der wenigen Anbieter, die Auszahlungen erlauben. Die Vorgehensweise wird nun schlichtweg umgedreht, das heisst, Trustly wird für die Auszahlung ausgewählt und nun das Bankkonto ausgewählt. Die Gutschrift erfolgt sofort.

Trustly gehört mittlerweile zu den bekannteren Anbietern und besitzt somit eine weite Verbreitung in Onlineshops und auch bei Online-Dienstleistungen oder auch in Casinos.

EcoPayz: Sicherer Zahlungsanbieter mit steigender Verbreitung

Seit dem Durchstart des Zahlungsdienstleisters im Jahre 2008 unterstützt das in England ansässige Unternehmen 45 Währungen in 33 Ländern. Zugleich bietet es eine eigene App für iOS und Android und ist somit auch unterwegs immer mit dabei.

Der Anbieter steht für ein hohes Sicherheitskonzept und überzeugt durch seine Schnelligkeit. Auf den ersten Blick mag die Seite des Anbieters kompliziert erscheinen, dennoch gelingt die Account-Erstellung in wenigen Minuten. Nutzer müssen ein Formular vollständig ausfüllen und nun die Kontoerstellung bestätigen. Schon kann es auch mit der Einzahlung losgehen.

Die hohe Sicherheit wird unter anderem dadurch gewährleistet, dass jede einzelne über EcoPayz abzuwickelnde Zahlung erneut im EcoPayz-Account bestätigt werden muss. Ist dies getan, wird das Geld gleich gutgeschrieben. Für Auszahlungen benötigen User den Account oder die EcoCard, die sich mit einem Klick bestellen lässt.

Skrill: Ein Klassiker mit neuer Stärke

Dieser Dienst (ehemals Moneybookers) gehört mit zu den ältesten der Branche und konnte sich gerade in den letzten Jahren durchsetzen. Mit vierzig unterstützten Währungen und über 500 Mitarbeitern ist das in London ansässige Unternehmen längst an der Spitze angekommen.

Skrill ist ein Zahlungsanbieter, bei dem Nutzer ein eigenes Wallet eröffnen. Die virtuelle Geldbörse bietet die Chance, ein Bankkonto oder eine Kreditkarte dauerhaft mit dem Account zu verknüpfen.

Ein grosser Pluspunkt sind die Apps für iOS und Android, die es erlauben, die virtuelle Geldbörse stets mit dabei zu haben. Einzahlungen können allerdings nicht in immer in der gewünschten Höhe durchgeführt werden, da Skrill gerade in den Anfangstagen eines neuen Nutzers Zahlungen deckelt und mit einem Limit versieht. Das Limit steigt mit jeder gelungenen Zahlung. Ein riesiger Pluspunkt ist auch hier, dass Skrill Auszahlungen und Gutschriften erlaubt. Die virtuelle Geldbörse wird nun einfach gefüllt.

Welcher Zahlungsanbieter ist der Beste?

Bei allen Zahlungsdienstleistern gilt jedoch, dass Nutzer vorab genau hinschauen sollten, ob die Zahlungsmethode wirklich günstig ist. Teilweise kommen gesonderte Gebühren hinzu, was gerade bei Auszahlungen ärgerlich sein kann. Zudem ist nicht gesagt, dass das Anfordern einer Gutschrift die Buchung aufs eigene Bankkonto erlaubt.

Einige Payment-Dienstleister erlauben es nur, das ausgezahlte Geld im jeweiligen Account zu lagern, sodass es nur von dort weiterverwendet werden kann. Gerade bei den virtuellen Kreditkarten ist das oft der Fall, da es sich um Prepaid-Modelle handelt, die mittels Auszahlungen wieder aufgeladen werden können.

Wer ausschliesslich online zahlen möchte, der ist von diesen Nachteilen unberührt. Soll allerdings das Geld auch im stationären Handel verwendet werden, müssen Nutzer darauf achten, dass die Online-Karten NFC-fähig, beziehungsweise für die Nutzung im stationären Handel gültig sind.


Payment Provider in einem agilen Markt. (Bild: Nordwood Themes, Unsplash)

Fazit - es ist noch Luft nach oben

Natürlich gibt es immer mehr Payment-Provider und hier wurden nur die genannt die es bereits nach oben geschafft haben. Trotzdem ist allgemein noch Luft nach oben, denn von «Full-Service» kann bei den meisten Anbietern noch keine Rede sein.

Wahlweise werden keine Auszahlungen unterstützt, oder aber, das Wallet ist zwar im Internet nutzbar, dafür nicht im täglichen Leben. Hier befindet sich also noch Potenzial für weitere Innovationen und Vereinfachungen.