Die Schweizerische Nationalbank verbucht einen gewaltigen Gewinn fürs vergangene Geschäftsjahr. Die Währungshüter stellen deshalb eine Bonusausschüttung an die öffentliche Hand in Aussicht.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) machte 2019 einen Gewinn von 49 Milliarden Franken, wie sie in einer Mitteilung am Donnerstag schreibt. Die Höhe des Gewinns lag dabei im Rahmen der Erwartungen von Ökonomen der UBS.
Als Konsequenz daraus verspricht die SNB der öffentlichen Hand für die Jahre 2019 und 2020 nicht nur die durch Verträge abgesicherte Ausschüttung von jeweils 2 Milliarden Franken, sondern eine Zusatzzahlung, über deren Höhe sie mit dem Finanzdepartement in Bern sprechen will.
Bonus für den Staat
Die Bezahlung eines Bonus für den guten Geschäftsgang erinnert an die Massnahme der SNB im September, als die Währungshüter der Bankenwelt versprach, künftig weniger Strafzinsen auf ihre Cashbestände zu erheben. Sie reagierte damals auf den Druck des Finanzplatzes, der sich um die Auswirkungen der Negativzinsen sorgte.
Der heute angekündigte SNB-Bonus kommt wie gerufen, um den Vorschlägen der Gewerkschaften und des Bunds der Steuerzahler zu begegnen, die SNB Gewinne für die AHV verwenden wollen. Wie diese Zusatzausschüttung verwendet wird, ist Sache der öffentlichen Hand.
Fremdwährungsreserven und Goldpreis
Wie sich der Gewinn der Nationalbank 2019 genau zusammensetzt, ist noch nicht bekannt. Der Haupttreiber für den Erfolg, der hauptsächlich aus nicht realisierten Gewinnen besteht, sind aber sicherlich Anlagen in Fremdwährungen. Der Gewinn auf Fremdwährungspositionen betrug gemäss SNB rund 40 Milliarden Franken. Die Fremdwährungsreserven sind im Zuge der Politik der SNB, den Franken vor einer weiteren Aufwertung zu bewahren, in den letzten Jahren in die Höhe geschossen.
Auch der Goldpreis spielte der SNB, die traditionellerweise einen gewichtigen Anteil des gelben Metalls hält, in die Hände. Die Goldbestände der SNB waren Ende Jahr 6.9 Milliarden mehr wert als 12 Monate zuvor.
Ausschüttungsreserve in unerreichter Höhe
Auf Frankenpositionen erzielte die SNB ferner einen Gewinn von etwa 2 Milliarden Franken. Die genauen Geschäftszahlen gibt die Nationalbank am 2. März bekannt.
Die Ausschüttungsreserve der SNB wird nach der Bezahlung der 2 Milliarden an Bund und Kantone eine Höhe von 86 Milliarden Franken erreichen. Er ermöglicht der Bank die erwähnte Bezahlung eines Bonus an die öffentliche Hand. Für Ausschüttungen für die Geschäftsjahre 2021 bis 2025 wird im Verlauf von 2021 eine neue Gewinnausschüttungsvereinbarung abgeschlossen.