Die Facebook-Währung konnte von Anfang an auf potente Unterstützung zählen. Nun ist ein wichtiger Bezahldienst ausgeschert.
Solche Riesen würde jedes Startup gerne im Rücken wissen. Das Facebook-Kryptowährungs-Projekt Libra konnte bei der Lancierung im vergangenen Juni gleich auf 28 Mitglieder zählen – darunter die Zahlungsdienstleister Mastercard, Paypal und Visa sowie die Internetriesen Ebay, Uber und Spotify.
Bis zum anvisierten Start im ersten Halbjahr 2020 hoffte Libra, gar an die 100 Mitglieder anzuziehen. Doch damit ist es nun nicht zum Besten bestellt, bröckelt die Allianz hinter dem Facebook-Spinoff doch jetzt schon. Wie Paypal der amerikanischen Zeitung «New York Times» bestätigte, verzichtet der Online-Zahlungsdienst auf seine Mitgliedschaft in der Libra-Vereinigung. Das Unternehmen will sich stattdessen auf seine eigenen Prioritäten konzentrieren.
Misstrauische Regulatoren
Laut Medienberichten wollen auch Visa und Mastercard das Projekt nicht mehr offen unterstützen. Offenbar ist den Grossfirmen der Gegenwind vonseiten der Behörden zu gross. So regt sich nicht nur in den USA, sondern auch in Europa mit Deutschland und Frankreich Widerstand gegen die Einführung der Facebook-Währung.
Sowohl die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) wie auch die Finanzminister der G7-Staaten sind dem Vorhaben gegenüber kritisch eingestellt. In der Schweiz, wo die Libra Association beheimatet ist, zeigte sich die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) nicht grundsätzlich ablehnend, formulierte aber eine ganze Anzahl an Bedingungen, welche die digitale Devise noch erfüllen muss.