Weitere EU-Staaten spekulieren jetzt, wieviel Geld ihnen auf Grund von Steuerflüchtlingen entgeht. Und immer ist die Schweiz daran schuld.

Nach Frankreich und Deutschland erhöhen nun auch Holland und Belgien den Druck auf die Schweiz, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» meldet.

Wohlhabende Sparer hätten letztes Jahr mehr als zwei Milliarden Euro auf versteckten Bankkonten im Ausland gehortet, teilte die holländische Regierung dieser Tage mit. Rund 2'300 dieser Konten befänden sich in der Schweiz und etwa 4'000 in den Benelux-Staaten.

Merkwürdiges Timing

Die holländische Regierung soll diese Informationen offenbar auf Grund von Selbstanzeigen durch Steuerflüchtlinge erhalten haben. Diese hätten 2009 dank einer Steueramnestie rund 2,15 Milliarden Euro deklariert.

Diese Angaben aus Holland erfolgten nur wenig Stunden, nachdem die niederländische Regierung ebenfalls ihr Interesse an einer Kopie der gestohlenen Kundendaten in der Schweiz bekundet hatte.

Auch Belgien interessiert

An den Schweizer Bankdaten ist offenbar auch die belgische Regierung interessiert. Dies berichtet die belgische Zeitung «De Standaard». Ein Sprecher des belgischen Finanzministers Didier Reynolds habe dazu allerdings keine Stellung nehmen wollen.