Der Korruptions- und Geldwäscherei-Skandal um den malaysischen Staatsfonds 1 MDB weitet sich aus. Offenbar wurden unrechtmässig erworbene Kunstgemälde im Genfer Zollfreilager deponiert.
Die amerikanischen Behörden wollen im Zusammenhang mit dem Korruptions- und Geldwäscherei-Skandal rund um den malaysischen Staatsfonds insgesamt 1 Milliarde Dollar an Vermögenswerten konfiszieren. Dabei geht es vornehmlich um Geld, das von Leuten aus dem Umfeld des malaysischen Premierministers Najib Razak missbraucht worden ist.
Wie das Bundesamt für Justiz (BJ) am Donnerstag auf Anfrage der «Neuen Luzerner Zeitung» bekanntgab, haben die USA auch Vermögenswerte in der Schweiz im Visier. Und zwar hätten die USA am Mittwoch ein Rechtshilfegesuch für die Beschlagnahmung mehrerer Gemälde angekündigt.
Gestützt auf das bilaterale Rechtshilfeabkommen mit den USA habe das BJ noch am gleichen Tag angeordnet, dass diese Gemälde vorsorglich beschlagnahmt würden, erklärte eine BJ-Sprecherin.
Van Gogh und Monet in der Anklageschrift
Diese Kunstwerke sollen von Personen mit Geldern aus dem Staatsfonds gekauft und teilweise im Genfer Zollfreilager deponiert worden sein. In der US-Klage ist unter anderem von Gemälden von Vincent van Gogh («La maison der Vincent à Arles») und Claude Monet («Saint-Georges Majeur») die Rede.
Beim Zollfreilager war laut der «Neuen Luzerner Zeitung» zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar.