Der Genfer Generalstaatsanwalt hat aufgrund der Enthüllungen um die «Panama Papers» eine Untersuchung eingeleitet. Bei den «Swissleaks» kam er damit auf keinen grünen Zweig.
Der Genfer Generalstaatsanwalt Olivier Jornot und das Recherche-Netzwerk ICIJ scheinen ein bewährtes Gespann zu sein. Als Anfang 2015 das Journalisten-Konsortium mit «Swissleaks» prominente Kunden der HSBC Private Bank ins Licht zerrte, leitete Jornot ein Verfahren wegen qualifizierter Geldwäscherei gegen die Genfer Tochter der anglo-chinesischen Grossbank ein. Es kam gar zu einer Razzia beim Institut.
Die «Panama Papers»-Enthüllungen von ICIJ locken Jornot abermals auf den Plan. Die Berichte über die Geschäfte von Genfer Banken und Anwälten mit der panamesischen Kanzlei Mossack Fonseca sind für ihn Grund genug, eine Verfahren zu eröffnen. Das berichtete die Agentur «AWP» am Donnerstag.
Beilegung für 40 Millionen Franken
Gegen wen Jornot ermittelt, bleibt vorläufig geheim. Wie auch finews.ch berichtete, tauchen Genfer Banken als Auftraggeber von Mossack Fonseca prominent in den Panama Papers auf. So die UBS in Genf, eine Luxemburger Tochter der in Genf beheimateten J. Safra Sarasin sowie die HSBC Private Bank, die schon im Zentrum der «Swissleaks» gestanden hatte.
In jener Finanz-Affäre scheiterte Jornot pikanterweise am Schweizer Bankgeheimnis. Nur knapp vier Monate nach Eröffnung des Verfahrens gegen die HSBC Private Bank wurde dieses eingestellt. Die Bank zahlte dennoch 40 Millionen Franken im Rahmen einer Einigung an den Kanton Genf.