Banker schuften sich zu Tode. Das ist seit dem Fall des Praktikanten der Bank of America bekannt. Regulierer tun dies auch.
Der Todesfall im vergangenen April blieb in der internationalen Öffentlichkeit praktisch unbemerkt. Li Jinhua (Bild), Direktor bei der chinesischen Regulierungsbehörde Chinese Banking Regulatory Commission (CBRC), starb an einem Herzinfarkt. Er war noch keine 50 Jahre alt.
Erst kürzlich hat die CBRC nun die Ursache für den Herzinfarkt bekannt gegeben: Überarbeitung. Li Jinhua habe wegen eines Abgabetermins die ganze Nacht an einem Bericht gearbeitet. Dabei sei der 48-Jährige plötzlich gestorben. Überarbeitung gehörte bei Li Jinhua offenbar zum Berufsverständnis.
Starb aus Überzeugung für die Partei
Er habe sich während 26 Jahren in den Dienst derBehörde und ihre Ideale gestellt, heisst es in der Mitteilung. Er habe Tag und Nacht seine ganze Energie und Leidenschaft geopfert, um die Bankenregulierung in China zu verbessern.
Die CBRC pries Li Jinhuas selbstlosen Einsatz als vorbildliches Beispiel für die Vertretung der Überzeugungen der Partei. Um von Kamerad Li Jinnhua zu lernen, müsse man sein wie er, so die CBRC, «und alles opfern».
Wie Bloomberg schrieb, litt Li Jinhua an Gürtelrose – oft ein Symptom von Stress. Ein Arzt habe zudem im April ungewöhnliche Symptome bemerkt und schickte Li ins Spital für einen Check. Er habe dafür aber keine Zeit, soll Li gesagt haben.
Nicht nur ein asiatisches Phänomen
Kollegen aus der CBRC sagten, in Lis Einheit sei es üblich, dass bis nach Mitternacht gearbeitet werde. Gemäss chinesischen Medien ist Überarbeitung die Ursache für rund 600'000 Todesfälle im Jahr.
Vergangenes Jahr war ein 21-jähriger deutscher Praktikant der Bank of America an Überarbeitung gestorben.