Nicht nur Banker müssen sich auf Boni-Deckel gefasst machen, laut EU-Plänen müssen sich auch viele Fund-Manager in Zukunft an weniger Geld gewöhnen.

«Wenn die endgültige Regelung auch nur annähernd dem gleicht, was heute beschlossen wurde, wird das die Vergütung von Vermögensverwaltern fundamental ändern», so Jon Terry, Partner bei Pricewaterhouse Coopers, gegenüber der Nachrichtenagentur «Bloomberg».

EU-Politiker wollen nach den Banker-Boni nun auch die Vergütung von Vermögensverwaltern deckeln. Die Abgeordneten im Wirtschafts- und Währungsausschuss einigten sich am Donnerstag, dass bei Fund Managern, die unter die OGAW-Richtlinie der EU fallen, die Boni höchstens das Grundgehalt betragen dürfen.

Rund 5 Billionen Euro

In den betroffenen Funds sind insgesamt rund 5 Billionen Euro investiert, schreibt «Bloomberg» weiter. Auch Fonds, die ausserhalb von Europa verwaltet werden, sind davon betroffen. Rund zwei Drittel der leitenden Manager in Grossbritannien, von US-Funds in Europa und von Hedge-Funds, die auf Kleinanleger zielen, könnten davon betroffen sein, heisst es weiter.

Damit würden die Vermögensverwalter vor den schärferen Vergütungsregeln am härtesten im ganzen Finanzsektor getroffen, so Terry weiter. Denn der leistungsabhängige Salärteil ist bei ihnen höher. Rund zwei Drittel der betroffenen Manager erhalten laut Pricewaterhouse Coopers' Berechnungen einen Gesamtlohn, der deutlich höher liegt als das Doppelte des Grundgehalts.

Flexiblität wahren

Hohe Boni garantieren Flexibilität bei der Vergütung und würden helfen, die Saläre an die Geschäftslage anzupassen, heisst es von Verteidigern der Boni-Kultur. Sie fürchten eine Abwanderung der wichtigen Funds ins Ausland.