Die Bank of America plant offenbar den Verkauf ihrer Vermögensverwaltung ausserhalb der USA. Interessiert ist auch eine Schweizer Vermögensverwalterin.
Die Konditionen der Transaktion müssten vorerst noch festgelegt werden, berichtete die Nachrichtenagentur «Reuters» am Montag. Die Schweizer Bank könnte zwischen 1,5 und 2 Milliarden Dollar für die Akquisition auf den Tisch legen.
Am Dienstag bestätigte der Vermögensverwalter Julius Bär in einem Communiqué, dass die ersten Verhandlungen mit der Bank of America bereits im Gange seien. Das Finanzhaus erwähnte jedoch zugleich den noch offenen Ausgang der Angelegenheit. Mehr Details teilte die Bank nicht mit.
BofA: Kein Kommentar
Der weltgrösste Vermögensverwalter, die Bank of America, wollte den Bericht vorerst nicht kommentieren. Die Nachrichtenagentur «Reuters» hatte bereits im April berichtet, dass die Bank of America (BofA) die Sparte der Tochter Merrill Lynch zum Verkauf gestellt habe. Sowohl die Credit Suisse als auch die Royal Bank of Scotland ist an einem Zukauf interessiert.
Im Ausland verwaltet das US-Institut Kundenanlagen über 90 Milliarden Dollar. Das Volumen hinke aber weit hinter dem US-Geschäft mit reichen Kunden zurück und sei damit für die Bank nicht profitabel genug, heisst es in der Branche.
BSI doch Visier von Bär?
Neu aufgeflammt sind Gerüchte, dass Julius Bär auch an der Generali-Tochter BSI Interesse zeige, wie das italienische News-Portal «Advisoronline» berichtet.
Die in Lugano domizilierte BSI sieht sich grossen Herausforderungen gegenüber. Zwar stiegen die verwalteten Vermögen im Jahr 2011 auf 78 Milliarden Franken, dank eines Neugeldzuflusses von 6,7 Milliarden Franken. Doch der Bruttogewinn sank um fast 20 Prozent auf 166 Millionen Franken.
Die BSI verzeichnet in Asien, wo sie eine Tochtergesellschaft in Singapur besitzt, zwar ein respektables Wachstum. Doch ist die Operation weder profitabel noch kann sie den Rückgang im Geschäft mit italienischen Kunden kompensieren. Der Steuerstreit mit Italien und die dort erlassenen Steueramnestien haben deutliche Spuren im Geschäft hinterlassen. Bislang hat Generali stets zur BSI gehalten. Die Finanzkrise könnte das Mutterhaus nun aber zu einem Umdenken bewogen haben.