Beim Übernahmepoker um die Bank Sarasin will auch die Raiffeisen Bank mitreden. Sie sucht eine Alternative zu ihrer jetzigen Partnerschaft mit Vontobel.
Gemäss einem Bericht des «Tages Anzeigers» ist nicht nur die Julius-Bär-Gruppe an einer Übernahme der Basler Traditionsbank Sarasin interessiert. Auch die Raiffeisen-Gruppe soll Interesse an Sarasin bekundet haben.
Dazu Stellung nehmen will Raiffeisen auf Anfrage hingegen nicht. «Raiffeisen prüft im Rahmen ihrer Wachstumsstrategie regelmässig Möglichkeiten für Übernahmen, Akquisitionen oder Partnerschaften im Schweizer Markt», heisst es von der Pressestelle gegenüber dem «Tages Anzeiger».
Die Bank ist offenbar unzufrieden in der Partnerschaft mit der Zürcher Bank Vontobel. Diese stattet die Raiffeisen derzeit mit sämtlichen Vermögensverwaltungs-Produkten aus – Fonds, Derivate, Strukis.
Rabobank und Raiffeisen-Chef kennen sich gut
Zu diesem Zweck hatte Raiffeisen 2004 eine Beteiligung von 12,5 Prozent an Vontobel für 225 Millionen Franken erworben. Zu einem umfassenden Schulterschluss kam es indessen nie. Die Genossenschaftsbanken-Gruppe sieht sich daher nun nach neuen Möglichkeiten um. Die Bank Sarasin wäre offenbar ein optimaler Partner.
Der jetzige Vertrag zwischen Vontobel und Raiffeisen wurde 2011 um sechs Jahre erweitert - finews.ch berichtete. Bei einer allfälligen Beendigung dieses Vertrags würde der Raiffeisen-Bank die ursprüngliche Investitionssumme wieder zurückerstattet, heisst es weiter.
Ein Kontakt zur Sarasin-Mutter Rabobank besteht bereits: Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz sitzt zusammen mit dem Rabobank-Chef im Steuerungsausschuss des Europäischen Genossenschaftsbanken-Verbands Unico.