Der Markt für institutionelle Anleger hat sich wieder aufgefangen. Doch nächste Turbulenzen drohen: Abrdn Schweiz-Chef Karten-Dirk Steffens rechnet damit, dass es wegen den US-Wahlen gegen Ende Jahr hektisch werden könnte.
Donald Trump oder Joe Biden? Die Frage, wer nächster US-Präsident wird, ist auch für Karsten-Dirk Steffens von Bedeutung. «Normalerweise kehrt Ende Oktober Ruhe ins Geschäft mit institutionellen Anlegern. Doch ich rechne schwer damit, dass dies heuer wegen den US-Wahlen anders sein wird», sagt der Chef von Abrdn Investments Switzerland im Gespräch mit finews.ch.
Trump oder Biden – das wird also auch das Anlagegeschäft beeinflussen. Bei Abrdn Investments Switzerland trifft man die Vorkehrungen, um im Herbst die Extrameile gehen zu können.
Trumps Art stösst ab
Steffens rechnet damit, dass vor allem die Wahl von Trump zahlreiche Anleger aufschrecken könnte: «Trumps Rückkehr ins Weisse Haus würde einem Big Bang gleichkommen. Seine polarisierende Art kommt nicht gut an.» Die Folge: Der eine oder andere institutionelle Anleger könnte verleitet sein, noch im November und Dezember Anpassungen bei seinen Investments vorzunehmen.
Dabei hat der Markt bereits eine unruhige Zeit hinter sich. 2023 war geprägt von Verunsicherung. In diesem Jahr fingen sich die Märkte wieder auf. Insbesondere weil sich bei der Asset Allocation zwei Erfolgsfaktoren herauskristallisierten: Ein höherer Anteil an ausländischen Aktien führt zu einem besseren Track Record. Zudem schneiden Pensionskassen mit hohen Anteilen an illiquiden Anlagen besser ab. Dazu gehören zum Beispiel Immobilien, alternative Anlagen oder Infrastruktur-Investitionen.
Weg von Immobilien, hin zu Infrastrukturen
Dies gilt nicht nur für Pensionskassen, sondern auch für Anlage- und Sammelstiftungen. «Seit der Zinswende ist eine deutliche Bewegung weg von Immobilien hin zu Infrastrukturen festzustellen. Viele haben Angst vor einer Überbewertung», sagt Steffens. Zudem werden die Risiken noch breiter gestreut.
Die US-Wahlen von Anfang November könnten nun im Markt für neue Aufregung sorgen. Das ist nicht unbedingt das, was sich die Marktteilnehmer wünschen. Auch wenn ihm ein Stück weit die Hände gebunden sind, Steffens reagiert mit Gelassenheit: «Wir werden bereit sein», sagt der Schweiz-Chef von Abrdn.