Die Vereinigten Arabischen Emirate sind bei westlichen Expats mittlerweile sehr beliebt – vor allem wegen der hohen Lebensqualität und den attraktiven Investitionschancen. Doch es gibt auch Fallstricke, und viele Ausländerinnen und Ausländer sind mit den steuerlichen und regulatorischen Vorschriften vor Ort nur ungenügend vertraut.

Immer mehr Beschäftigte aus der Finanzwelt zieht es in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE); auch aus der Schweiz, zumal viele hiesige Finanzinstitute ihre Zelte in Dubai sowie teilweise auch in Abu Dhabi aufgeschlagen haben. Die Gründe für die Attraktivität dieser aufstrebenden Region liegen auf der Hand, wie eine Studie der Schweizer Privatbank Lombard Odier (lO) zeigt.

Rund 40 Prozent der befragten «Expats» nennen primär die hohe Lebensqualität und die Investitionsmöglichkeiten als Hauptgründe für den Umzug. Jüngere Leute (knapp 30 Prozent) siedeln sich vor allem aus geschäftlichen Gründen an, um etwa von den starken regulatorischen oder rechtlichen Rahmenbedingungen der Region zu profitieren, oder um ein Startup zu gründen (25 Prozent).

Ein Viertel der Expats gab auch an, sich dauerhaft in der Region niederzulassen, eine Zahl, die bei den über 51-Jährigen sogar knapp 50 Prozent erreicht.

Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede

Die Umfrage weist jedoch auf bestimmte Risiken hin, mit denen Expats konfrontiert sind, darunter Schwierigkeiten bei der Suche nach dem richtigen Vermögensverwalter (von knapp 50 Prozent der Befragten genannt), die Überwindung von Sprachbarrieren und Unterschieden in der Unternehmenskultur (37 Prozent) und die Sorge vor Verlusten aufgrund von Marktschwankungen oder geopolitischen Risiken (23 Prozent).

Zusätzlich zu diesen Herausforderungen ist offenbar das Wissen vieler Expats in Bezug auf ihre steuerliche Situation noch sehr beschränkt, wie es in der Studie weiter heisst. In diesem Zusammenhang stellen die Autoren der Umfrage auch fest, dass gut 60 Prozent der Expats bisher noch keine Steuer- oder Nachlassplanungsvereinbarungen für ihre Kinder im Ausland getroffen haben.

Nachhaltige Immobilien gesucht

In diesem Sinne ist die Nachfrage nach fachkundiger Vermögensverwaltung unter Expats in den VAE massiv gestiegen, wie es weiter heisst, wobei mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) Privatbanken für ihre Nachlassplanung bevorzugt; bei älteren Personen liegt dieser Wert noch höher (65 Prozent). Der Trend, wonach viele Expats Immobilien in den VAE kaufen möchten, deutet zudem darauf hin, dass Investitionen in nachhaltige Objekte ebenfalls attraktiv sein können.


  • Die Studie von Lombard Odier stützt sich auf die Aussagen von total 150 vermögenden Expats in den Vereinigten Arabischen Emiraten ab, wobei die Feldforschung in Zusammenarbeit mit der Kanzlei M/HQ und dem Swiss Business Council durchgeführt wurde.