In der libanesisch-brasilianischen Familie Safra bahnt sich ein Rechtsstreit an. Einer der Brüder sieht sich durch eine Verwässerung seiner Anteile an der Holding benachteiligt.
Alberto Safra wirft seine Mutter Vicky sowie seinen Brüdern Jacob und David Safra vor, sich an unternehmerischem Fehlverhalten beteiligt zu haben, um seine Anteile an einer Holdinggesellschaft der Safra National Bank zu mindern. Das schreibt die Nachrichtenagentur «Reuters» unter Berufung auf eine Klageschrift vor einem US-Gericht im Bundesstaat New York.
Er behauptet, die anderen Familienmitglieder hätten seine Anteile an der Firma absichtlich verwässert, um ihn aus dem Safra-Geschäft zu drängen.
Juristische Vorgeschichte
Alberto Safra ist der Sohn von Joseph Safra, der 1955 die Banco Safra gegründet hatte und später für viele Jahre als der reichste Mann Brasiliens galt.
Alberto Safra trat Ende 2019 nach einem Streit mit seinem jüngeren Bruder David aus dem Verwaltungsrat der Banco Safra zurück, ein Jahr bevor sein Vater im Alter von 82 Jahren verstarb. Die Familie kam 2021 einer Einigung über das Testament von Joseph Safra nahe, um einen Rechtsstreit über das Vermögen zu vermeiden, das zu diesem Zeitpunkt auf 15 Milliarden Dollar geschätzt wurde.
«Die Familie Safra bedauert den Weg, den Alberto eingeschlagen hat, der zuerst gegen seinen Vater gehandelt hat und nun gegen sein Andenken handelt», heisst es in einer Erklärung der Familie zu Alberto Safras Klage.
Zur Safra-Gruppe zählt auch die Schweizer Privatbank J. Safra Sarasin mit Sitz in Basel.