Die Amerika-Töchter der beiden Schweizer Grossbanken haben den jährlichen Stresstest der Federal Reserve bestanden. Sie sind gerüstet für eine allfällige Krise.
Die amerikanischen Tochtergesellschaften der Schweizer Grossbanken Credit Suisse (CS) und UBS sind ausreichend kapitalisiert, um auch ernsthafte wirtschaftliche Krisen meistern zu können, wie aus einer Mitteilung der amerikanischen Notenbank Federal Reserve hervorgeht.
Die US-Tochter der CS hatte den Test 2019 nur unter Auflagen bestanden. Diesmal betrug die Kapitalquote gute 20,1 Prozent. Die Tochter der UBS hatte eine Kapitalquote von 15,5 Prozent.
Alle 34 getesteten Geldhäuser bestanden den diesjährigen Fed-Stresstest. Die Kapitalquote lag im Schnitt bei 9,7 Prozent und damit mehr als doppelt so hoch wie erforderlich. Die höchste Quote wies die US-Tochter der Deutschen Bank mit 22,8 Prozent auf, die niedrigste mit 6,8 Prozent die US-Bank Huntington Bancshares.
Erfüllt haben den Stresstest etwa die US-Grossbanken J.P.Morgan, Bank of America, Citigroup, Goldman Sachs, Wells Fargo oder Morgan Stanley, die kanadische RBC sowie sieben Töchter von europäischen Instituten. Neben den beiden Schweizer Grossbanken sind das Barclays, HSBC, Deutsche Bank, BNP Paribas und Santander.
Rezession von 3,5 Prozent simuliert
Die Tests sollen sicherstellen, dass die Banken in den USA ihre Geschäftstätigkeit auch unter verschieden harten Szenarien bestehen. Simuliert wurde eine schwere Rezession mit einem Einbruch der Wirtschaftsleistung um 3,5 Prozent und einer Arbeitslosenquote von 10 Prozent. Dabei wurde insbesondere ein Einbruch der Preise für Gewerbeimmobilien um 40 Prozent als wichtig für die Widerstandsfähigkeit der Banken angenommen.
Die Stresstests waren nach der Finanzkrise 2008 eingeführt worden. 2020 hatte das Fed die Testsystematik geändert, wodurch Banken nicht mehr einfach durchfallen können. Stattdessen legen die Aufseher für jede Bank individuell die Höhe eines Eigenkapitalpuffers fest, die sie zusätzlich zu den Mindestanforderungen bilden muss.
Insbesondere für die US-Banken sind diese Berechnungen wichtig. Erst dann wissen sie, wieviel Kapital sie für Dividendenzahlungen oder Aktienrückkäufe zur Verfügung haben.
(Meldung ausgebaut)