Der Zuger Krypto-Broker Bitcoin Suisse gibt erneut starke Resultate bekannt. Doch im Investorenbrief klingen auch selbstkritische Töne an.

Bitcoin Suisse hat im abgelaufenen dritten Geschäftsquartal den Wachstumskurs fortgesetzt. In den ersten neun Monaten des Jahres stiegen die Brokerage-Kommissionen um mehr als das Dreifache im Vergleich zur gleichen Periode im Jahr 2020, teilte die Firma in ihrem jüngsten Investorenbrief mit. Die Einnahmen aus Dienstleistungen – ohne das Brokerage – legten in den ersten drei Quartalen 2021 sogar noch schneller zu als die Kommissionen aus dem Brokerage, hiess es weiter.

Die Einnahmesteigerungen seien hauptsächlich durch Staking-Kommissionen und ein gutes Custody-Geschäfts erreicht worden. Allein im laufenden Jahr konnten die Staking-Vermögen von einer auf rund 2 Milliarden Franken gesteigert werden. All dies trage zu einer breiter diversifizierten Umsatzbasis bei, führte Bitcoin Suisse weiter aus. Zu den absoluten Werten wollte sich eine Mediensprecherin auf Anfrage von finews.ch aber nicht äussern.

Geldwäscherei-Abwehr stärken

Im Gesamtjahr 2020 hatte die Schweizer Krypto-Firma zum Vergleich einen Reingewinn von 24,1 Millionen Franken erzielt. Das Zuger Fintech hatte den Gewinn verzehnfacht. Der Konzernumsatz hatte bei 60,3 Millionen Franken gelegen, was einer Steigerung um rund 53 Prozent gegenüber 2019 dargestellt hatte.

Allerdings gibt es im aktuellen Update an die Investoren auch selbstkritische Anmerkungen. «In den letzten Quartalen lag ein starker Fokus auf der Konsolidierung und Skalierung unseres Geschäfts, auf der Formalisierung von Prozessen und der Stärkung unseres AML-Abwehrdispositivs», hiess es dort. Folglich gab es bei den Geschäftsprozessen und bei der Abwehr von Geldwäscherei gewissen Verbesserungsbedarf. Aufgrund des Wachstums in der Vergangenheit musste Bitcoin Suisse etwa die Abläufe an die neuen Grössenverhältnisse anpassen.

Fällt die Limite?

Zudem ist die Firma im laufenden Jahr ohnehin beim Neugeschäft auf die Wachstumsbremse getreten und nimmt Neukunden seit März 2021 nur auf, wenn Private mehr als 100'000 Franken sowie Firmen mehr als 500'000 als Anfangsinvestment tätigen wollen. Wann und ob diese Limite aufgehoben werden, sei noch nicht bekannt, hiess es von Bitcoin Suisse weiter.