Auf dem Genfer Finanzplatz entsteht ein internationaler Vermögensverwalter mit rund 4 Milliarden Franken Kundengeldern. Der Tod eines Hauptaktionärs ändert nichts an den Plänen.

Der Genfer Vermögensverwalter Pleion fusioniert mit Probus, einem ebenfalls in Genf ansässigen international tätigen Finanzinstitut. Gemeinsam würden die Erfolgschancen in einem zunehmnd regulierten Umfeld steigen, teilte Pleion am Dienstag mit.

Familie für Fusion

Die Genehmigung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) vorausgesetzt, entsteht so eine Vermögensverwaltungs-Holding, die rund 4 Milliarden Franken Kundengelder kontrolliert und über 200 Angestellte hat. Davon seien 60 in Genf beschäftigt. Pleion und Probus würden aufgrund ihrer Werte und Historie sehr gut zusammenpassen, hiess es weiter.

Als CEO von Pleion, das Unternehmen wurde 1980 gegründet, amtet Patrick Héritier, der zusammen mit Antoine Darioli auch Besitzer ist. Probus, gegründet 1984 und mit Niederlassungen in Dubai, Moskau und Bangkok, gehört der Familie um George de Preux (Bild unten) sowie Bernard Bonvin. Die neue Gruppe werde somit vier Hauptaktionäre haben. De Preux ist erst kürzlich verstorben, doch will die Familie die Fusion durchführen.

Expansionskurs

Geplant ist, dass die Probus Group die Holding-Struktur liefert und unter ihr sich die Einheiten der beiden Vermögensverwalter gruppieren. In der Schweiz wird das Wealth Management von Pleion die Probus Compagnie absorbieren; auch dies muss von der Finma noch bewilligt werden.

Georges de Preux

Pleion ist unter der Leitung von Héritier auf einem strammen Expansionskurs. Der frühere UBS-Banker stiess im Jahr 2017 zum Unternehmen, das damals noch Plurigestion hiess. Seither hat Pleion unter anderem nach Zürich und nach Monaco expandiert.