Er war einige Jahre lang Andrea Orcels wichtigster Mann in der UBS-Investmentbank – bis es zwischen den beiden krachte. Nun hat er einen lukrativen Job bei der grössten westlichen Bank J.P. Morgan gelandet.
Zuletzt sass William Vereker noch einem kleinen fensterlosen Büro bei der UBS an Londons Broadgate – mit seinem Chef Andrea Orcel hatte er sich 2018 verkracht.
Dabei hatte Orcel Vereker im Jahr 2013 für teures Geld von der japanischen Mitbewerberin Nomura geholt und zu seinem Statthalter in London gemacht. Und Brite lieferte. Unter ihm gelang der UBS ein leichter Ausbau des Marktanteils. Doch Orcel sortierte ihn nach einem Streit aus.
Für kurze Zeit arbeitete der «Regenmacher» Vereker für die damalige Premierministerin Theresa May als Wirtschaftsgesandter. Mit der Wahl von Boris Johnson zum britischen Premier verlor er auch diesen Job und vergnügte sich gemäss «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) während seines «gardening leave» fortan beim Kite-Surfen in Brasilien und Marokko.
Die grossen Deals einfädeln
Doch nun ist der 53-Jährige zurück im Geschäft. Wie ein Sprecher am Donnerstag bestätigte, wird Vereker nun für J.P. Morgan die grossen Deals in Europa einfädeln. Er sich werde in der Rolle des Vice Chairman EMEA Investment Banking auf die Kunden der Region fokussieren, hiess in einem Memo der US-Bank. J.P. Morgan ist derzeit die Nummer 1 im globalen Investmentbanking. Der Jahresgewinn des seit annähernd 15 Jahren von Jamie Dimon geführten Kolosses belief sich 2019 auf über 36 Milliarden Dollar.