Ein verschworener Devisenhändler-Chatring, bekannt als «the Cartel», soll Devisenkurse mit einer Geheimsprache manipuliert haben. Nun verrät ein ehemaliger UBS-Händler, wie der Code zu knacken ist.
Zwischen 2007 und 2013 haben sich Devisenhändler diverser Grossbanken, darunter auch der UBS, mithilfe von Kurznachrichten und in Chat-Foren gegenseitig abgesprochen, um Devisenkurse zu manipulieren. Im so genannten Forex-Skandal verschleierten sie ihre Botschaften, um kein Aufsehen zu erregen.
Nun löst der ehemalige UBS-Händler Matt Gardiner das Rätsel hinter den Geheimbotschaften, berichtete die Nachrichtenagentur «Bloomberg» am Dienstag. Gegenüber der Jury eines New Yorker Gerichts erklärte er, dass beispielsweise «a monkey» (ein Affe) für eine offene Position von 500'000 Euro gestanden habe. «Half a chimp» (ein halber Schimpanse) war hingegen das Codewort für 125'000 Euro.
Kunden über den Tisch gezogen
Auf diese Weise wussten die anderen Händler bereits vor der offiziellen Fixierung der Wechselkurse um jeweils 16 Uhr Londoner Zeit voneinander, wer welche Devisenpositionen offen hatte. Daraufhin sollen sie gemeinsam die Kurse in die gewünschte Richtung gelenkt haben, um ihren Kunden die Währungen möglichst billig abzukaufen und teuer zu verkaufen.
Gardiner war dem Bericht zufolge Teil eines britischen Händlerrings gewesen, der den ominösen Namen «the Cartel» trug. Er hat mit den Strafverfolgungsbehörden einen Deal ausgehandelt, wonach er im Gegenzug für seine Aussagen straffrei bleibt, wie es weiter hiess.
Bussen in Milliardenhöhe
Die Banken kam die Finanzaffäre indes teuer zu stehen. Ende 2014 zahlte die UBS zusammen mit vier anderen Instituten mehr als 3 Milliarden Dollar an amerikanische und britische Behörden. Die Schweizer Grossbank überwies zudem 134 Millionen Franken an die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma), die ihrerseits gegen fehlbare Trader vorging.