Die israelischen Steuerbehörden knöpfen sich weitere UBS-Kunden vor. Dabei gilt das Land in Nahost eigentlich als Eldorado fürs Private Banking.
Die Jagd auf mutmassliche Steuerflüchtlinge mit Konti bei Schweizer Banken zieht Kreise. Wie die israelische Zeitung «Globes» berichtete, haben die dortigen Steuerbehörden elf weitere Israeli des Steuerbetrugs angeklagt. Ihnen wird vorgeworfen, verdeckte Konti bei der Schweizer Grossbank UBS gehalten zu haben.
Unter den Verdächtigten befinden sich Unternehmer, Anwälte, aber auch die Besitzer einer Klinik, wie es weiter hiess.
Gegenüber finews.ch hielt die UBS dazu fest, dass sie sich strikt an die israelischen und schweizerischen Regulierungen halte und ist nicht Gegenstand von Untersuchungen sei. «UBS hat mit Kunden aus Israel ein Programm zur Herstellung der Steuerkonformität abgeschlossen und implementiert den automatischen Informationsaustausch als neuen internationalen Standard», so die Bank weiter. Auch habe das Institut als eines der ersten der Branche mit jenem Schritt von den Kunden die Dokumentation der steuerlichen Offenlegung eingefordert.
Weitere Banken involviert
Damit weitet sich die «UBS-Affäre» in Israel aus. Offenbar sind die Steuerfahnder in Besitz einer Liste von rund tausend Namen und über nicht deklarierten Vermögen im Wert von Hunderten Millionen Dollar, wie auch finews.ch berichtete. Am Pranger steht auch die anglo-chinesische Bank HSBC.
Für die Grossbank kommt das wohl ungelegen, gilt doch Israel derzeit als Eldorado fürs Private Banking. Dieses Jahr haben Konkurrenten wie die Genfer UBP dort ihre Beraterteams verstärkt, während die brasilianische Bank Safra ihre Schweizer Tochter J. Safra Sarasin als Sprungbrett ins gelobte Land positioniert.