Der Singapurer Staatsfonds hat seinen Anteil an der UBS halbiert. Für den Grossaktionär GIC keine erfreuliche Erfahrung, wie sich herausstellt.
Es war die Grossbank, die zuerst über den Teilausstieg ihres langjährigen Ankeraktionärs informierte: Wie auch finews.ch berichtete, hat der Singapurer Staatsfonds GIC am (gestrigen) Montag seinen Anteil an der UBS auf unter 3 Prozent reduziert.
Über Nacht meldete sich dann auch GIC-Chef Lim Chow Kiat in einer Mitteilung zu Wort. Er stellte fest, dass der Staatsfonds beim Abbau der Position von 5,1 auf 2,7 Prozent einen Verlust eingefahren hatte.
Anfangsverluste waren zu hoch
«GIC hat sich trotz des Verlusts für den Verkauf entschieden, weil sich das Umfeld seit dem Einstieg im Februar 2008 fundamental verändert hat – und das Geschäft der UBS auch», begründete Lim das Vorgehen.
Im gleichen Atemzug machte er seiner Enttäuschung über den Verlust Luft. Aber es mache Sinn, die geschätzten 1,6 Milliarden Dollar aus dem Verkauf anderswo zu investieren. Wo, dazu machte der Staatsfonds-Lenker keine Angaben.
Tatsächlich konnten die ab 2011 wieder strömenden Dividenden und die Kursgewinne auf der UBS-Aktie die Anfangsverluste von GIC nicht decken. Der Staatsfonds war bei der Grossbank eingestiegen, kurz bevor diese während der Finanzkrise in Schieflage geriet, immer neues Kapital anfragte und schliesslich vom Staat gerettet werden musste.
Zückerchen von der UBS-Investmentbank
Ein ähnliches Kriseninvestment, die amerikanische Grossbank Citigroup, rechnete sich besser für die GIC. Dort konnte der Staatsfonds schon 2009 mit einem Gewinn wieder aussteigen.
Ein kleines Zückerchen gibt es für Lim: Den Verkauf des GIC-Anteils wickelte die UBS-Investmentbank ab – gratis.