Der Asien-Chef für die Vermögensverwaltung bei der Genfer Privatbank Pictet versucht, zwei Welten zusammenzubringen. Das raubt ihm bisweilen den Schlaf.
Claude Haberer (Bild) hat eine grosse Verantwortung: Er ist Asien-Chef des Wealth Management der grossen Genfer Privatbank Pictet. Gegenüber dem Branchen-Portal «Asian Private Banker» (Artikel bezahlpflichtig) erklärte er nun, was ihm nachts den Schlaf raubt.
Kunden folgen anderen Mustern
«Als Europäer, der in Asien arbeitet, versuche ich, das Beste der beiden Welten für die Kunden zusammenzubingen». Das führe manchmal fast zu akrobatischen Verrenkungen, räumt Haberer ein.
Aber seit Pictet begonnen habe, als asiatische Bank ihre Präsenz vor Ort auszubauen, habe das Finanzinstitut sowohl talentierte Mitarbeiter angezogen als auch neue Geschäftsmöglichkeiten wahrnehmen können. Wichtigste Maxime sei dabei stets gewesen, flexibel zu sein. «Asiatische Kunden haben ihre eigenen Vorlieben und funktionieren nach einem anderen Muster», berichtet der Pictet-Manager.
Reklamationen wegen Schiebetüren
Nicht nur die Kundschaft, auch das Personal setzte hohe Ansprüche an die Bank, so Haberer weiter. Das fange bei neuen technologischen Plattformen an und höre bei den automatischen Türen in der Kantine auf.
Keine Worte verliert Haberer zum derzeitigen Geschäftsverlauf. Das passt ins Bild: Die Genfer Privatbank, die weltweit rund 400 Milliarden Franken verwaltet, schweigt beharrlich zu ihrem Asien-Geschäft. Dem Vernehmen nach soll sie im Private Banking in dieser Marktregion rund 5 Milliarden Franken verwalten.
Im Asset Management sind es bedeutend mehr – die Bank ist seit 1986 in Hongkong und in Singapur präsent. Ein Buchungszentrum für Onshore-Privatkunden eröffnete sie allerdings erst 2012