Auch nach einem Gewinn von 700 Millionen Franken lässt Lukas Gähwiler seine Mannschaft nicht ruhen. Ein Memo zeigt, wo der UBS-Schweiz-CEO Akzente setzt.
Der Vorsteuergewinn der UBS Schweiz verharrt bei 700 Millionen Franken – gleich viel wie im Quartal zuvor. Trotzdem ist Lukas Gähwiler (Bild) zufrieden mit dem abgelaufenen Jahresviertel. Sehr sogar.
In einem internen Memo an die Mitarbeiter der UBS, das finews.ch vorliegt, ist der Chef der UBS Schweiz des Lobes voll für seine Mannschaft. Den fünf Geschäftsbereichen – bestehend aus Privatkunden, Wealth Management Schweiz, Firmenkunden, Investmentbank und Asset Management Schweiz – sei ein «besonders starkes Ergebnis» gelungen, findet Gähwiler.
Mangelnde Anerkennung
Tatsächlich weist die UBS erst seit dem 2. Quartal 2014 überhaupt Zahlen für das Schweiz-Geschäft aus. Wie Fachleute beurteilen, ist der Gewinnanstieg über die 700-Millionen-Franken-Grenze jedoch ein bedeutendes Ereignis.
Man sollte hier auch festhalten, dass die UBS Schweiz gut 40 Prozent zum totalen Vorsteuergewinn von 1,7 Milliarden Franken beiträgt. Und es ist ein offenes Geheimnis, dass Gähwiler in der breiten Öffentlichkeit nicht immer die ihm gebührende Anerkennung für diese Leistung erhält.
Beschäftigte arbeiten besser zusammen
Glaubt man Gähwiler, dann arbeiten die Teams von UBS Schweiz nicht nur effizienter, sondern inzwischen auch besser zusammen. In der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit, stellt der Chef fest, habe die Bank nach nur neun Monaten bereits ein Volumen im zweistelligen Milliardenbereich erzielt. Das sei «so viel wie im gesamten 2013», frohlockt Gähwiler.
Auch die einzelnen Sparten sieht Gähwiler gut unterwegs. Das Privatkundengeschäft habe im Vergleich zum Vorquartal die Anzahl von Schweizer Neukunden fast verdoppeln können. Im Wealth Management Schweiz habe sich das neue Beratungs-Tool «UBS Advice» als Wachstumstreiber erwiesen, wie auch finews.ch berichtete.
Derweil sei das gute Ergebnis im Firmenkundengeschäft und im Asset Management Schweiz vor allem auf die Lancierung neuer Produkte zurückzuführen.
Investmentbank auf Vorjahres-Niveau
Die Investmentbank Schweiz hingegen, stellt das Memo fest, habe sich im traditionell schwächeren dritten Quartal auf gleichem Niveau wie im Vorjahreszeitraum halten können. Gegenüber dem vorangegangenen Quartal, so belegen es die UBS-Zahlen, ging der Ertrag in dieser Sparte jedoch um 100 Millionen Franken zurück.
Verständlich deshalb, dass Gähwiler seine Mannschaft nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen lässt. «Die UBS Schweiz wird die bestehenden Initiativen zur Stärkung ihrer Position als führende Universalbank der Schweiz weiter vorantreiben», heisst es im Memo klipp und klar.
Rasten liegt nicht drin
Das gilt nicht nur für die Schweiz, sondern auch in der digitalen Welt. «Unsere Investitionen ins E- und M-Banking zahlen sich aus», so Gähwiler. Jeder zweite Kunde wechsle nach einer Präsentation in einem der rund 100 UBS Online Corner auf die Online-Banking-Lösungen. Dies sei ein ausgezeichneter Wert, der einen bestärke, den «Weg konsequent weiter zu gehen.»
Rasten, das macht Gähwiler deutlich, liegt bei der UBS Schweiz auch nach einem «besondes starken» Quartal nicht drin.