Die BTV Vier Länder Bank hält das Schweizer Firmenkundengeschäft für eine lukrative Nische. Nun baut sie dieses Geschäft mit einer zweiten Niederlassung in der Schweiz aus.
Vor zehn Jahren fasste die BTV Vier Länder Bank in der Schweiz Fuss. Nun setzt sie hierzulande zum nächsten Expansionssprung an.
«In den kommenden Monaten werden wir eine Niederlassung in Winterthur eröffnen», sagte BTV-Vorstand Gerhard Burtscher (Bild links) im Gespräch mit finews.ch.
Bisher bearbeitete das österreichische Institut, den Schweizer Markt von Staad im Kanton St. Gallen aus. Die Bank ist auf das Firmen- und Privatkundengeschäft spezialisiert und beschäftigt hierzulande 25 Kundenberater, während die Administration mehrheitlich vom Konzernsitz in Innsbruck erfolgt.
Wirtschaftsraum Zürich im Visier
«Mit der geplanten Niederlassung in Winterthur wollen wir das grosse Potenzial an Firmenkunden im Wirtschaftsraum Zürich weiter erschliessen», so Markus Scherer (Bild rechts), Chef der BTV in der Schweiz. Konkret hat das Finanzinstitut mittelständische, und exportorientierte Unternehmen im Visier, deren Zielmärkte sich in jenen Ländern befinden, in denen die BTV Bank verankert ist.
Wie der Namenszusatz «Vier Länder Bank» antönt, erstreckt sich das Marktgebiet über die Gebiete Westösterreich, Wien, Süddeutschland, Norditalien und die Ostschweiz. Hierzulande zählt die BTV rund 700 Unternehmenskunden, darunter AFG Arbonia Forster oder Stadler Rail. Über alle vier Länder gesehen unterhält die Bank Kundenbeziehungen zu rund 7'400 Firmen, wie Burtscher weiter ausführte.
Zwischen Regional- und Grossbanken
Dass inzwischen auch noch andere Institute das Schweizer Firmenkundengeschäft bearbeiten, wie die deutsche Commerzbank oder die Schweizer Raiffeisen-Gruppe, beunruhigt das BTV-Management offenbar nicht sonderlich.
Die Schweizer Regionalbanken würden sich vornehmlich auf Unternehmen konzentrieren, die in ihrem Einzugsgebiet verankert seien, während die Grossbanken eher auf global ausgerichtete Unternehmen zielten. «Die BTV Vier Länder Bank liegt in etwa gerade dazwischen», so Burtscher, der seinen Blick auf wachstumsstarke, exportorientierte KMUs richtet.
Nachholbedarf im Private Banking
Wachsen will die Bank hierzulande auch in der Vermögensverwaltung. In diesem Bereich betreut die BTV gemäss eigenen Angaben ausschliesslich Kunden mit regulierten Vermögen aus den erwähnten Kernmärkten.
Total verwaltet die BTV Kundendepots von 11,5 Milliarden Euro. Wie viel davon in der Schweiz liegt, will die Bank nicht preisgeben. Der Schweizer Anteil sei aber gewichtig, und der Neugeldzufluss weiterhin sehr erfreulich, versichert der BTV-Vorstand.
Grosse Hoffungen in Winterthur
Als die Bank vor zehn Jahren in die Schweiz expandierte, ging man im Management davon aus, die Gewinnschwelle nach drei Jahren zu erreichen. In Wirklichkeit erreichte man sie bereits nach eineinhalb Jahren. Nun hofft Burtscher, dass sich Winterthur ebenso rasant entwickeln wird