Ein ehemaliger Investmentbanker behauptet vor einem britischen Arbeitsgericht, er habe seinen Top-Job auf Grund seiner Rasse und seiner Religion verloren.
Im August 2011 verlor James Bagshawe (Bild) während eines Urlaubs seinen gut bezahlten 185'000-Pfund-Job bei der kuwaitischen Gatehouse Bank in London.
Das Gründungsmitglied des Londoner Gatehouse-Executive-Teams und Ex-Chief Operating Officer der islamischen Bank wehrt sich nun vor einem Londoner Arbeitsgericht gegen seine Entlassung, wie unter anderem das britische Newsportal «Express.co.uk» am Donnerstag berichtet.
Nachfolger ist Muslim
Der 53-jährige Bagshawe, der zuvor bei der Arab Bank arbeitete, bekräftigte am Mittwoch vor Gericht: «Ich bin überzeugt, dass meine Rasse, Nationalität, ethnische Herkunft oder Religion oder Weltanschauung eine Rolle in meiner Entlassung spielte».
Sein Nachfolger, ein Muslim, habe seinen Posten trotz Minderqualifikation erhalten, so der gefeuerte Banker. Das Verhalten der Bank sei angesichts der Ziele, Werte und Ethik einer scharia-konformen Institution besonders inakzeptabel, beteuerte er weiter vor Gericht.
Bank widerspricht
Vertreter der Gatehouse Bank bestreiten aber die Vorwürfe vollumfänglich. Sie begründen die Entlassung laut Bericht mit einer «betrieblichen Nicht-Notwendigkeit». Es gebe keine Beweise, diese Argumente in irgendeiner Form zu unterstützen, so die Verteidiger der Bank.
Der nach eigenen Angaben zu unrecht entlassene Bagshawe will nun die Gatehouse Bank auf eine bislang unbekannte Summe verklagen. Die Verhandlung soll laut Bericht zwölf Tage andauern.