Ein Schweizer Think Tank verglich das Systemrisiko, welches von grossen Versicherern und grossen Banken ausgeht. Letztere kommen nicht besonders gut weg.
Es ist die erste Studie dieser Art. Der Think Tank Geneva Association verglich 28 der grössten Banken mit 28 der grössten Versicherer. Das Ziel war, anhand der zugänglichen Daten festzustellen, welche Gruppe ein grösseres Sytemrisiko darstellt.
Als Anlass nahmen die Forscher, dass Regulatoren in Erwägung ziehen, ähnliche Regeln wie für Banken mittelfristig auch auf Versicherer anzuwenden. Die Branche wehrt sich dagegen. Mit den Banken könne man nicht verglichen werden.
Kleiner, weniger Gelder
Das Ergebnis der Studie: Die Versicherer sind für die Wirtschaft weit weniger gefährlich als die Banken. Sie sind kleiner, halten weniger Gelder und sind weniger abhängig von kurzfristigen Finanztransaktionen.
Der grösste Versicherer ist, was das Vermögen betrifft, gerade einmal so gross wie die 22.-grösste Bank. Auch in der Zusammenstellung der Portfolios seien sie Risiken weniger ausgesetzt als die grössten Banken.
Entscheidungsfindung unterstützen
Man gehe davon aus, dass die Studie den Regulatoren bei der Entscheidungsfindung hilft, so Geneva-Association-Generalsekretär John H. Fitzpatrick. «Ziel ist ihre Entscheidungsfindung zu unterstützen.»
Fitzpatrick stand bis 2006 acht Jahre im Dienst der Swiss Re, unter anderem als ihr Finanzchef. Er ist Mitglied des Verwaltungsrats der AIG.
Zur Studie: Cross industry analysis 28 G-SIBs vs. 28 Insurers