Als CEO von Twint will Markus Kilb im Kampf um die Vorherrschaft beim mobilen Bezahlen als alleiniger Gewinner dastehen, sagt er im Interview mit finews-TV. Gegen das wichtigste Konkurrenzprodukt setzt er auf den fortschreitenden Kulturwandel.
Die Schweizer Bezahl-App Twint hat bereits mehr als 1,5 Millionen Kunden in einem Land mit gut 8 Millionen Einwohnern. Trotzdem sieht Markus Kilb, der das Unternehmen seit letztem Jahr als CEO führt, noch lange kein Ende des Wachstums.
«Wir sehen ein Potenzial für Twint von fünf bis sechs Millionen», sagt er im Interview mit finews-TV. «Wir sind der Ansicht, dass Twint für jeden Schweizer eine Lösung bietet für seine täglichen Bezahl-Transaktionen».
Keine Angst vor der Konkurrenz
Dabei schreckt ihn auch die Konkurrenz vergleichbarer Angebote von internationalen Tech-Konzernen wie Apple oder Google nicht – obwohl diese Anwendungen seit diesem Frühling auch den Kunden der Grossbank Credit Suisse zur Verfügung stehen. Er will gegenüber diesen alternativen Bezahl-Apps sogar die Marktherrschaft erringen.
«Ganz eindeutig geht es uns darum, dass wir die Marktherrschaft, der dominierende Player im Schweizer Mobil-Bezahlmarkt sein wollen», sagt er. «Twint ist das einzige System, das direkte Kontoanbindung anbietet und das alle Schweizer miteinander verbindet.»
Als grösste Konkurrenz sieht Twint denn auch nicht andere Anbieter von Bezahl-Apps, sondern das Bargeld. Hier setzt Kilb darauf, dass sich die Gewohnheiten der Menschen ändern.
«Allein der Shift des täglichen Verhaltens hin zum Smartphone als Hub des täglichen Lebens geht damit einher, dass wir darüber auch das Bargeld verdängen werden», sagt er. «Die Kunden erwarten, dass sie über den zentralen Hub auch ihre Bezahl-Transaktionen durchführen können.»
Interesse aus dem Ausland
Während Twint noch daran arbeitet, in der Schweiz zu dominieren, ist auch das Ausland bereits ein Thema. Noch sei nichts spruchreif, doch man sei im Gespräch mit Anbietern ausserhalb der Schweiz.
«Wir sind in Gesprächen mit dem ein oder anderen internationalen Anbieter. Momentan auf einer Ebene wo wir versuchen, voneinander zu lernen, aber auch zu sehen, wo gibt es Möglichkeiten für eine Kooperation», sagt Kilb. «Alles andere muss man sehen, das ist gerade noch sehr in den Kinderschuhen.»
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