Wie will Avaloq die verlorene Glaubwürdigkeit zurückgewinnen?
Wir müssen die Welt überzeugen, dass wir die Vergangenheit bewältigt haben. Und es gibt zahlreiche Anzeichen, die dies belegen. Das Projekt mit der Apobank in Deutschland wird für Avaloq zum grossen Test. Nachdem wir die BHF Bank verloren haben, hiess es, wir würden in Deutschland nie wieder einen wichtigen Kunden gewinnen. Doch das ist uns gelungen, und jetzt liefern wir.
Wie sieht es in der Produktentwicklung von Avaloq aus?
Die Banking Suite wird viel modularer sein. Banken werden beispielsweise über offene Schnittstellen externe Fintech-Lösungen anbinden können. Avaloq hat immer schon die ganze Palette angeboten.
«Wir haben einen dicken Fisch an der Angel»
Für Kunden hiess das: Alles oder nichts. In den nächsten ein bis zwei Jahren werden wir hart daran arbeiten, ein Produkt anzubieten, aus dem die Kunden ihre gewünschten Dienstleistungen auswählen können: Vorspeise und Hauptgang, aber kein Dessert? Kein Problem.
Wie sieht die Pipeline für die Gewinnung von Neukunden aus?
Sie sieht für das kommende Jahr gut aus. Wir haben einen dicken Fisch an der Angel, einen Traumkunden, dessen Name ich noch nicht nennen kann. Doch die Gespräche sind weit fortgeschritten. Und wir haben einige neue, mittelgrosse Kunden.
Wie sieht die Planung von Warburg Pincus bezüglich eines Exits aus: Steht ein Börsengang an?
Unser Fokus liegt derzeit nicht auf einem Exit. Baut man ein grossartiges Geschäft auf, bieten sich viele Möglichkeiten für einen Exit. Wem das nicht gelingt, steckt fest. Derzeit geht es nur um das Geschäft. Ein Ausstieg um die Jahre 2021, 2022 oder 2023 herum wäre wohl vernünftig.
Dan Zilberman repräsentiert Warburg Pincus im Verwaltungsrat von Avaloq, nachdem der Private-Equity-Riese im Jahr 2017 rund 45 Prozent am IT-Unternehmen erworben hatte. Zilberman ist in London tätig und seit 2016 der Europa-Chef von Warburg Pincus. Zuvor war er Investmentbanker bei Evercore Capital Partners und bei Lehman Brothers.
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