Wie mehrere Personen gegenüber finews.ch erklärten, liegt der Ursprung des Konfliktes zwischen den beiden in Investments in nicht kotierte Kreditpapiere der GFG Alliance, einer Unternehmensgruppe, die der britisch-indische Milliardär Sanjeev Gupta anführt.
Die Fäden dabei zog kein geringerer als David Solo (Bild oben). Der ehemalige CEO von GAM, er verliess das Unternehmen im Herbst 2014, berät nun das australische Finanzierungsunternehmen Greensill, das GFG Alliance Mittel zur Verfügung stellt.
Diese Papiere wurden zur Finanzierung von Energieunternehmen in Grossbritannien geschaffen. Als sich die Stromproduktion dieser Unternehmen um ein Jahr verzögerte, hatte dies Auswirkungen auf Haywoods Fonds, die mit bedeutenden Summen in diese Notes investiert waren.
Wie Personen gegenüber finews.ch weiter erklärten, habe sich in der Folge das Liquiditätsrisiko in Haywoods Fonds verschoben, wobei es aber immer innerhalb der Vorgaben von GAM blieb. GAM hat denn auch mehrfach betont, Haywood habe keine Anlagerichtlinien verletzt.
Aufsichtsbehörde überwacht
Dennoch soll es diese Episode gewesen sein, die den Co-Chef von ARBF dazu bewegt hat, vom Investmentpartner Haywoods zum Whistleblower zu mutieren. Die Affäre hat GAM in eine Abwärtsspirale geführt, die inzwischen nicht mehr zu stoppen scheint.
Der Asset Manager erlitt im Zuge der Fondsschliessungen massive Geldabflüsse. Aufgrund des Ausfalls von Performancegebühren halbierte sich der Börsenwert.
CEO Alex Friedman unter Beschuss
Anstatt von Haywood lässt GAM seine Fixed-Income-Strategien nun von Jack Flaherty und Alex McKnight verwalten – und nicht durch Haywoods Partner. Er wäre im Prinzip die logische Wahl gewesen, diese komplexen, «unconstrained» – also von Produktekategerien und Benchmarks uneingeschränkten – Investments weiter zu betreuen.
GAM-Chef Alex Friedman steht inzwischen stark unter Beschuss, weil er wegen seines Verhaltens in dieser Affäre die Krise im Unternehmen mitverursacht haben soll. GAM wird als Verkaufskandidat gehandelt.
Die Notes von GFG Alliance, die im April und August 2017 herausgegeben wurden, werden nun zurückgekauft, wie zwei Personen gegenüber finews.ch erklärten. Wie von Haywood angestrebt, dürften sie eine Rendite abwerfen.
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