Die Position des Bankratspräsidenten der AKB soll per Oktober 2012 neu besetzt werden. Nun wird der vorgeschlagene Kandidat vorerst durchleuchtet.

Erst noch am Dreikönigstag hatte der Aargauer Regierungsrat den Badener Rechtsanwalt und Steuerexperten Dieter Egloff für das Präsidium des Bankrats der Aargauischen Kantonalbank (AKB) vorgeschlagen.

Egloff ist seit 2005 Mitglied des Bankrates und soll die Nachfolge des amtierenden Präsidenten Arthur Zeller antreten. Dieser muss seinen Posten nach 16 Jahren wegen der Amtszeitbeschränkung abgeben. Der Grosse Rat muss die Wahl noch bestätigen.

Wahl wird ausgesetzt

Nun setzt die Aargauer Regierung die Wahl des Kantonalbankratspräsidenten aus, wie die Kantonsregierung in einem Communiqué mitteilte.

Die Regierung will «das Wahlverfahren für den neuen Bankratspräsidenten der Aargauischen Kantonalbank (AKB) vorerst aussetzen», heisst es von offizieller Seite her. Und zwar solange «bis die notwendigen Abklärungen durchgeführt sind», teilte die Aargauer Staatskanzlei weiter mit.

Baufirma von WEKO unter die Lupe genommen

Der Grund für die Aussetzung des Wahlverfahrens: Der vorgeschlagene Kandidat ist Verwaltungsrat einer Baufirma, die von der Wettbewerbskommission (Weko) wegen Absprachen zu einer hohen Geldbusse verurteilt wurde.

Der Rechtsanwalt aus dem aargauischen Mellingen ist seit einigen Jahren Verwaltungsratsmitglied der aargauischen Baufirma Umbricht. Die Weko erteilte dem Familienunternehmen vor zwei Wochen eine Busse von 1,44 Millionen Franken.

Höchste Geldbusse

Gemäss Weko hatten sich das Unternehmen und 16 weitere Aargauer Baufirmen bei Bau-Offerten über die Preise und die Aufteilung der Märkte abgesprochen. Alle 17 Baufirmen wurden insgesamt mit 4 Millionen Franken gebüsst. Auf die Baufirma Umbricht entfiel die höchste Busse aller involvierten Bauunternehmen.

Der Regierungsrat lässt ausserdem abklären, ob der Kanton als Auftraggeber durch die von der Weko untersuchten und bestraften Firmen geschädigt worden ist.