Der Vorstand des Zürcher Bankenverbandes ist neu bestellt, zwei sind nachgerückt. Aus den Reihen der neuen soll auch der künftige Präsident stammen. 

Über 100 hatten sich für die Generalversammlung des Zürcher Bankenverbandes (ZBV) von Donnerstagabend angemeldet. Am Ende erschienen ein paar weniger. Aber jeder andere Verband und Verein würde sich wünschen, seine Versammlungen bekämen so viel Zuspruch. 

Der ZBV mit Geschäftsführer Christian Bretscher versteht sich als Stimme des Finanzplatzes. An Bedeutung hat er angesichts der jüngsten Entwicklung nicht eingebüsst. Dies lässt sich auch an der Entwicklung der Mitgliederzahlen ablesen: Die Zahlen gehen nach oben. 

Der letzte «CS-Präsident»

Der Finanzplatz Schweiz befinde sich in einer sehr guten Verfassung, sei bei der grenzüberschreitenden Vermögensverwaltung die Nummer eins, sagte der Präsident Daniel Hunziker. Das hatte er, wie er gestand, bereits im Vorjahr erzählt und das Jahr davor auch. «Es drückt aus, wie wichtig Stabilität für den Finanzplatz ist», sagte er. Letztlich sei der Finanzplatz wichtig für den Wirtschaftsstandort Schweiz. Dem gelte es Sorge zu tragen, so Hunziker. Alleine in Zürich hängen – Banken nahe Kreise inklusive –  67'000 Jobs davon ab.

Für Daniel Hunziker war es die letzte Generalversammlung. Er trat nach fünf Jahren an der Spitze des Verbandes zurück. Mit ihm geht auch eine Ära zu Ende: Er war der letzte CS-Vertreter, der das Präsidium bekleidete. Er sei Glücksfall gewesen, wurde er gelobt. 

Ein UBS-Manager in der Poleposition

Wer seine Nachfolge antritt, ist noch offen. Der Vorstand konstituiert sich selber. An der Sitzung von Ende November wird er seine Wahl treffen. Aussichtsreichster Kandidat ist Patrick O. Müller. Der Leiter der Region Zürich bei der UBS ist einer von zwei neuen, die am Donnerstagabend in den Vorstand gewählt worden sind; alle anderen acht Vorstandsmitglieder wurden bestätigt. Müller hat bereits vor seiner Wahl Bereitschaft signalisiert, das Präsidium zu übernehmen, wenn ihm der Vorstand die Zustimmung dazu erteilt. 

Als zweites neues Vorstandsmitglied wurde neben Müller Sabine Heller gewählt, die Chefin des Standorts Zürich der Genfer Privatbank Lombard Odier. Heller und Müller folgen auf Katrin Koch und Stephan Stotz, welche nach drei beziehungsweise fünf Jahren ausschieden. 

Die Credit Suisse ist Geschichte. Aus ihren Reihen wird künftig niemand mehr dem ZBV vorstehen. Ein wenig hallt die CS im Vorstand des Zürcher Bankenverbandes aber noch nach. Sabine Heller, das neue Vorstandsmitglied, war vor ihrem Wechsel zum Genfer Privathaus während 27 Jahren für die einstige Grossbank tätig. Und Patrick O. Müller sagt von sich, in ihm würden zwei Herzen schlagen: eines für die UBS und eines für die CS.