Alkoholfreie Getränke sind gefragt wie noch nie. Gerade im Januar verzichten zahlreiche Geniesser und Geniesserinnen auf Alkohol. Welches sind gute Alternativen? finews.ch-Weinredaktor Peter Keller verrät seine fünf Favoriten ohne Alkohol.

Heute gehört es zum guten Ton und ist überhaupt nicht mehr verpönt, alkoholfreie Getränke zu geniessen. Selbst in renommierten Gourmet-Restaurants gehört eine entsprechende Alternative zu Wein zur selbstverständlichen Begleitung eines Mehrgängers. Wer nichts anzubieten hat, verliert Gäste – und Umsatz.

Zwar war die Welt der nichtalkoholischen Weine lange Zeit freudlos, ja grässlich. Aber die Zeiten haben sich geändert.

Aufpassen mit dem Zucker

Dank neuen Technologien und leidenschaftlichen Tüftlern hat sich vieles zum Besseren gewendet. Und im Gleichschritt ist die Qualität der alkoholfreien Weine (und Schaumweine) gestiegen. Es fehlt indessen Alkohol als Geschmacksträger. Oft nimmt Zucker diese Funktion wahr. Da gilt es aufzupassen, dass es nicht zu süss im Glas schmeckt.

Welche alkoholfreien Weine machen Freude? Wir haben fünf Beispiele ausgewählt. Sie sind gesund, bereiten Vergnügen und verursachen definitiv keinen Kater am nächsten Tag.

Alkoholfreie Zukunft?

Die Zukunft scheint alkoholfrei zu sein. Die Getränke zeigen die Vielfalt dieser Welt und sind der beste Beweis dafür, dass es nicht immer Wein, Bier oder Spirituosen sein muss.

1. Schaumwein Le Blanc, French Bloom, Frankreich

Die trendigste Marke unter den alkoholfreien Weinen ist derzeit French Bloom aus Frankreich. Dahinter stehen die Schauspielerin Constance Jablonski und Maggie Frerejean-Taittinger, die ursprünglich aus einem bekannten Champagner-Haus stammt.

Selbst der Luxusgüterkonzern LVMH ist jetzt eingestiegen, weil es sich um hochwertige Getränke handelt. Der biologische Le Blanc, gekeltert aus Chardonnay und ohne Zuckerzusatz, besitzt eine feine Perlage, ist aromatisch vielfältig, trocken, cremig, frisch und endet mit einer guten Länge (Preis: 34 Franken; zum Bestellen).

2. Noughty Non-Alcoholic Sparkling Chardonnay, Thomson & Scott, England

Die Chardonnay-Trauben für diesen Schaumwein stammen aus biologischem Anbau. Die Rebberge befinden sich in Südspanien. Dem Getränk werden gemäss Produktionsangaben weder Geschmacksstoffe noch Zucker beigefügt.

Der Wein ist trocken, fein perlend, frisch und besitzt einen nachhaltigen Geruch und Geschmack. Etwas weniger komplex als French Bloom, dafür preisgünstiger (Preis: 19.90 Franken; zum Bestellen).

3. Riesling Eins Zwei Zero alkoholfrei, Weingut Leitz, Deutschland

Das Weingut aus dem Anbaugebiet Rheingau zählt zu den Spitzenproduzenten des Landes. Es zählt 130 Hektar Rebfläche, wovon 43 Hektar in Eigenbesitz sind. Die trockenen Weissweine, namentlich aus Riesling, zeigen die Typizität des Terroirs.

Wie andere Produzenten widmet sich auch Leitz alkoholfreien Varianten. Mittels schonender Vakuumdestillation wird der Alkohol verdampft, aber gleichzeitig die Weinaromen bewahrt. Riesling Eins Zwei Zero ist aromatisch, leicht, frisch und besitzt eine schöne Säurestruktur (Preis: 13 Franken; zum Bestellen).

4. Riesling alkoholfreier Wein 2022, Kolonne Null, Deutschland

Zu den Pionieren in Sachen alkoholfreier Weine zählt die Firma Kolonne Null aus Berlin. Sie besitzt ein eigenes Weinlabor und arbeitet mit zahlreichen Partner-Winzern zusammen. Ihre Mission: die Charakteristik der Anbauregion, der Traube und der Produzenten in die Flasche zu bringen. Man stellt den höchsten Anspruch an Qualität und Perfektion an das Produkt.

Für diesen Riesling stammt der Grundwein aus dem deutschen Anbaugebiet Mosel. Der Alkohol wird dank der Vakuumdestillation bei nur 28 Grad entzogen. Das Resultat ist ein trockener, herber Wein mit schöner Frucht und feinen Säure. Eine überzeugende, alkoholfreie Alternative, auch für Riesling-Freaks (Preis: 17 Franken; zum Bestellen).

5. Cabernet/Merlot Zero 2023, Chavin, Frankreich

Die Trauben für diesen im Holzfass ausgebauten Rotwein kommen aus Südfrankreich. Alkoholfreie Beispiele in dieser Farbe sind eher schwierig herzustellen und vermögen meistens qualitativ nicht restlos zu überzeugen.

Dieser Cabernet/Merlot ist durchaus gelungen. Man merkt ihm indessen den relativ hohen Restzucker-Gehalt von 30 Gramm/Liter an. Der Wein wirkt süsslich, besitzt als Gegenpol eine gute Säure sowie feine Gerbstoffe. Mittellang im Abgang (Preis: 14.50 Franken; zum Bestellen).