Die Banque Havilland gibt ihre Banklizenz in Liechtenstein ab und liquidiert ihren Betrieb. Die Ursache dafür ist in Luxemburg zu suchen.

Banque Havilland (Liechtenstein) vollzieht eine freiwillige Liquidation der Bank und hat die Finanzmarktaufsicht Liechtenstein FMA und die Schweizerische Finanzmarktaufsicht Finma über die entsprechenden Schritte informiert.

Der entsprechende Beschluss wurde an einer ausserordentlichen Generalversammlung der Bank am 26. Juli gefasst.

Damit ist die Banque Havilland (Liechtenstein) nicht mehr berechtigt, Bankgeschäfte zu erbringen oder anzubieten.

Institut schweigt zu den Gründen

Die Banque Havilland (Liechtenstein) macht keine Angaben zu den Gründen. Auf ihrer Webseite betont sie lediglich, dass der Entscheid nicht auf Solvenz- oder Liquiditätsproblemen beruht, sondern «auf der Absicht der Gruppe, ihre Geschäftstätigkeit in Liechtenstein und der Schweiz einzustellen».

«Die Banque Havilland (Liechtenstein) ist finanziell stabil und gesund, und wir versichern Ihnen, dass der Liquidationsprozess in geordneter Weise und in enger Zusammenarbeit mit der FMA und der Finma unter Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften und unter Wahrung der Interessen aller beteiligten Stakeholder durchgeführt werden wird», heisst es in einer Mitteilung.

In Luxemburg droht Lizenzentzug

Die Entwicklung zeichnete sich ab. Grund dafür sind die Probleme, die das Institut insbesondere in Luxemburg bekundet, wie finews.ch bereits Mitte Juli schrieb. Die Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) und infolgedessen auch der Luxemburger Bankenaufseher Commission de Surveillance du Secteur Financier (CSSF) beabsichtigen die Schliessung der Banque Havilland in Luxemburg. Dies brachte nun auch die Tochtergesellschaft in Liechtenstein/Schweiz in die Bredouille.

Die Banque Havilland beschäftigt in Liechtenstein rund 40 Mitarbeiter und verwaltet 1,6 Milliarden Franken an Kundengeldern (Stand: Ende 2023).