Die Grossbank UBS geht auf CO2-Entzug. Dazu spannt sie neu mit zwei Schweizer Startups zusammen – und setzt auf eine viel beachtete Anlage in Island.
Die UBS ist eine langfristig ausgelegte Kollaboration mit den Schweizer Startups Climeworks und Neustark eingegangen, wie die Grossbank am Dienstag mitteilte. Dies im Rahmen der Verpflichtung, bei den Energie-Emissionen aus dem eigenen Betrieb ab 2025 «Netto-Null» zu erreichen.
Die beiden Partnerfirmen gelten als Pioniere im Bereich Carbon Removal und sollen im Rahmen der Vereinbarung in den nächsten 13 Jahren rund 39'500 Tonnen CO2 aus der Atmosphäre entfernen, wie es weiter hiess.
Eigene Glaubwürdigkeit festigen
Mit der Zusammenarbeit will die Grossbank ihrerseits den aufstrebenden Unternehmen Planungssicherheit verschaffen und ein Zeichen am Markt setzten, wie es weiter hiess. «Um ein glaubwürdiger Partner zu sein, ist es wichtig, dass wir uns engagieren, wenn es um die Nachhaltigkeit unserer eigenen Geschäftstätigkeit geht», kommentierte UBS-Schweiz-Chefin Sabine Keller-Busse das Gespann mit den Jungfirmen.
Das ETH-Spinoff Neustark ist spezialisiert auf die Versteinerung von atmosphärischem CO2 in recyceltem Beton. Die von Climeworks direkt beim isländischen Geothermiekraftwerk Hellisheiði betriebene Anlage Orca scheidet derweil Kohlendioxid aus der Atmosphäre ab und speichert dieses unterirdisch in Basaltgestein. Vor der Grossbank hat schon der führende Schweizer Rückversicherer Swiss Re mit Climeworks einen Zehnjahresvertrag für die CO2-Entnahme aus der Atmosphäre unterzeichnet.
Kreditbuch als Hebel
Herausfordernd sind für die UBS nicht nur die eigenen Emissionen, sondern auch die Kredite an Akteure, die mit ihren Aktivitäten den Klimawandel beschleunigen. Vergangenen März hatte die Grossbank mit Nachdruck versprochen, den CO2-«Fussabdruck» ihres Kreditbuchs in den Sektoren fossile Brennstoffe, Energieerzeugung und Immobilien zu reduzieren. Diese fallen im Kredit-Portfolio des Instituts mit einem Anteil von rund 43 Prozent weiterhin deutlich ins Gewicht.