Die Finanzierung der Klimawende stellt für die Schweiz eine grosse Herausforderung dar. Die Vontobel-Plattform Cosmofunding erschliesst dafür nicht nur neue Investorinnen und Investoren, sondern sorgt letztlich auch dafür, dass die Konsumentinnen und Konsumenten tiefere Strompreise bezahlen müssen, wie Stefan Pomberger im Interview mit finews.tv erklärt.
Auf die Schweizer Gemeinden kommt in den nächsten 30 Jahren ein enormer Finanzierungsbedarf zu. Allein um Klimaneutralität zu erreichen, wie sie dem Bunderat vorschwebt, werden sie rund 11 Milliarden Franken aufwenden müssen. Doch nicht alle Gemeinden sind aufgrund ihrer Budgetbegrenzungen dazu in der Lage. Vor diesem Hintergrund arbeitet die Innergia Group mit der Vontobel-Finanzierungsplattform Cosmofunding zusammen.
Konkret können sich die Gemeinen dabei auf ein Public-Private-Partnerschip-Modell (PPP) abstützen, das ihnen die erforderlichen finanziellen Mittel für die von Bern eingeforderte Energiewende zur Verfügung stellt, wie Stefan Pomberger, Anleihenspezialist und Mitgründer von Cosmofunding, im Interview mit finews.tv erklärt. Ein Beispiel dafür liefert die Waadtländer Gemeinde Rossinière.
Weil diese Gemeinde reich ist an Holz und damit ein Fernwäre-Kraftwerk ausbauen wollte, hat sie im Rahmen eines PPP-Models eine Gesellschaft gegründet, die mehrheitlich im Besitz einer privaten Bürgergenossenschaft ist, während die Gemeine selber noch zu 40 Prozent beteiligt ist.
Neue Anlageklasse für Investoren
Dabei wurde das bestehende Kraftwerk zunächst von der Gemeinde abgekauft und darauf bestehend weitere Infrastruktur entwickelt, so dass sich weitere Verbraucher daran anschliessen konnten. Die Finanzierung verlief über Cosmofunding.
Weitere solche Projekte sind in diesem Jahr geplant, wie Pomberger im Gespräch weiter sagt, zumal das Konstruktur für alle Beteiligten von Vorteil ist: «Die Investoren erhalten Zugang zu einer Anlageklasse, die sie vorher nicht hatten, die Gemeinden kommen der Klimaneutralität ein wesentliches Stück näher, und die Konsumenten zahlen tiefere Strompreise.»
Neue Produkte in der Pipeline
Letzteres wird dadurch möglich, dass die Zeitperiode, in der die Gemeinden solche Infrastrukturen abschreiben müssen, dank des PPP-Modells regulatorisch verlängert werden kann. Damit können sie ihre Nutzungsdauer optimieren und einen Teil des daraus resultieren Effekts den Konsumentinnen und Konsumenten weitergeben, wie Pomberger erklärt.
Seit dem Start von Cosmofunding hat die Plattform bereits mehr als 12 Milliarden Franken finanziert und will im laufenden Jahr weitere Anlageklassen erschliessen. Pomberger denkt dabei etwa an immobilienbesicherte Finanzierungen oder an Neuemissionen in Auslandswährungen.
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