In der Schweiz hat die Anzahl der Nutzer von E-Banking und Mobile Banking in den letzten drei Jahren kaum zugenommen. Und trotzdem können die Banken zufrieden sein.
Rund ein Zehntel der Bevölkerung in der Schweiz braucht weder Online- noch Mobile Banking. Das geht aus einer Umfrage hervor, die das Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern zusammen mit dem Anbieter von Digitalisierungs- und Security-Produkten Ti&m durchgeführt hat.
Laut dieser Umfrage, in deren Rahmen letzten Sommer 1'000 Personen in der Schweiz befragt wurden, gaben 89 Prozent aller befragten Teilnehmenden geben an, E-Banking zu nutzen. Entsprechend wollen 11 Prozent das Angebot noch immer nicht, was nur einen Prozentpunkt weniger als in einer Umfrage von 2017 entspricht, wie einem Blogpost des IFZ vom Montag zu entnehmen war. Hauptgründe für die Ablehnung sind bei 37 Prozent der Befragten immer noch Sicherheitsbedenken, während 30 Prozent schlichtweg einen persönlichen Kontakt bevorzugen.
Handy-Nutzer kaum jünger
Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand kein Online-Banking nutzen will, wird grösser, je kleiner das Einkommen der Person und je älter diese wird. Gleichzeitig nutzen Frauen das Angebot weniger als Männer, was sich auch auf die Zahlen der Vielnutzer niederschlägt (Grafik des IFZ, Klicken für Legende):
Der durchschnittliche Nutzer von E-Banking in der Schweiz ist 46 Jahre alt. Nur fünf Jahre tiefer liegt der Durchschnitt beim Mobile-Banking-Nutzer. Diese Anwendung wird hierzulande – genau wie das E-Banking – am häufigsten für Kontostandabfragen und für Zahlungen benutzt.
Und dies tun die Kunden auch häufig: Laut IFZ fragen 66 Prozent der Befragten online mindestens wöchentlich ihren Kontostand ab, 25 Prozent kommunizieren einmal im Monat online mit der Bank, während 18 Prozent im gleichen Zeitraum mit Wertpapieren handeln.
Relevant bleiben durch Kontakt
Somit zeigt sich, dass die Kundschaft digitale Lösungen überaus aktiv braucht, um mit ihrer Bank in Kontakt zu stehen. Das sei wichtig für die Banken, schliesst das IFZ: «Dies ist eine zentrale Voraussetzung dafür, um auch in einer digitalen Welt relevant zu bleiben.»
Insbesondere die unterschiedliche Nutzerhäufigkeit nach Einkommensklasse sollten die Banken aber im Hinterkopf behalten: «Die Generierung von entsprechenden Personas und Überlegungen dazu, welche digitalen Dienstleistungen man an welche Kunden zusätzlich anbieten könnte, sollte entsprechend von Interesse sein für Banken.»