Die Hypothekarbank Lenzburg hat sich im vergangenen Jahr wacker geschlagen. Doch trotz höherem Gewinn und Ertrag sollen die Aktionäre nicht mehr Dividende erhalten als 2018.
Die Hypothekarbank «Hypi» Lenzburg hat 2019 den Geschäftserfolg um 5,4 Prozent auf 25,5 Millionen Franken gesteigert. Auf der Einnahmenseite verzeichnete die Bank gemessen am Geschäftsertrag eine Verbesserung von 3,2 Prozent auf 82,8 Millionen Franken.
Dabei machte das Unternehmen einen Rückgang im traditionellen Zinsgeschäft durch deutliche Ertragssteigerungen im Service- und Lizenzgeschäft mit Finstar und in der Vermögensverwaltung (HBL Asset Management) wett, wie das Institut am Freitag mitteilte.
Stärkere Diversifikation
Unter dem Strich resultierte für 2019 ein Gewinn von 21,0 Millionen Franken gegenüber 20,8 Millionen Franken im Vorjahr. Vom erzielten Gewinn sollen wie im Vorjahr 13 Millionen Franken den freiwilligen Reserven im Eigenkapital der Bank zugewiesen und 7,9 Millionen oder 110 Franken pro Aktie in Form einer Dividende an die Aktionäre ausbezahlt werden – so der Antrag des Verwaltungsrats an der Generalversammlung vom 21. März 2020.
Alles in allem erweist sich die stärkere Diversifikation der Geschäftsaktivitäten der «Hypi» mit ihren drei Kernmarken Hypothekarbank Lenzburg, HBL Asset Management und Finstar als positiver Entscheid, wie es weiter hiess.
Neue Verhältnisse
Der Diversifikationseffekt zeigt sich auch an der Verschiebung der Anteile am Geschäftsertrag der Bank. Der Erfolgsanteil aus dem Zinsgeschäft ging im Vergleich zum Vorjahr von 72,1 Prozent auf 68,8 Prozent zurück.
Dagegen erhöhte sich der Erfolgsanteil des Kommissions- und Dienstleistungsgeschäfts mit dem dazugehörenden HBL Asset Management in der gleichen Zeit von 15,8 auf 16,5 Prozent. Und der Erfolgsanteil des übrigen ordentlichen Erfolgs mit dem dazugehörigen Finstar-Geschäft stieg von 8,9 auf 11,6 Prozent.
Vorsichtige Kreditvergabe
Bei der Vergabe neuer Hypothekarkredite hat sich die Bank aufgrund der punktuell zu beobachtenden Marktungleichgewichte und damit verbundener Risikoeinschätzungen eine gewisse Zurückhaltung auferlegt. So sind die Hypothekarforderungen wie schon im Vorjahr nur um 1,7 Prozent gewachsen.
Sie bilden mit einem Volumen von 4,0 Milliarden Franken aber weitaus die grösste Aktivposition in der Bilanz. Wie schon im Vorjahr war auch 2019 seitens der Firmenkunden eine verhaltene Kreditnachfrage zu beobachten, weshalb sich die Forderungen gegenüber Kunden um 4,8 Prozent auf 189 Millionen Franken reduzierten.
Investitionsplan läuft
Auf strategischer Ebene hat der Verwaltungsrat einen Investitionsplan für die Weiterentwicklung des Unternehmens erarbeitet. Dabei kommt weiterhin die Radiant-Strategie (2017–2021) zur Anwendung, deren übergeordnetes Ziel es ist, bei der Hypothekarbank Lenzburg im Rahmen einer hybriden Bank das traditionelle Geschäft mit einem digitalen Dienstleistungsangebot zu ergänzen.