Bei der UBS lag der Champagner für die Übernahmefeier bereits im Kühlen. Doch vor 25 Jahren schnappte die damalige Kreditanstalt der UBS die Volksbank vor der Nase weg. Der Showdown.
Vor 25 Jahren (am 6. Januar 1992) übernahm die Schweizerische Kreditanstalt (SKA) nach einem unvergleichlichen Powerplay die Schweizerische Volksbank (SVB) – die damals vierte Grossbank der Schweiz. Sie befand sich nach der grossen Hypothekenkrise Anfang der 1990er-Jahre in akuter Not.
Der Ankündigung war ein geradezu mitleidloser und fintenreicher Übernahmekampf vorausgegangen, der alle Ingredienzen für eine Verfilmung hätte.
Viele Missgeschicke
Rückblickend gilt der Volksbank-Deal als Startschuss für die massgebliche Konsolidierung in der Schweizer Bankenlandschaft. Viele Missgeschicke in dieser Entwicklung waren wertvolle Erfahrungen für den späteren Aufstieg der beiden verbliebenen Grossbanken UBS und Credit Suisse (CS) (früher SKA).
Dass die beiden Institute heute im internationalen Vergleich an der Weltspitze mitmischen, ist nicht zuletzt auf die tiefgreifenden Veränderungen in den 1990er-Jahren zurückzuführen. Doch wie kam es so weit?
Man kannte sich – aus dem Militär
Die in Bern domizilierte SVB galt zwar als Grossbank, lag aber stets deutlich hinter der Schweizerischen Bankgesellschaft (SBG, heute UBS), dem Schweizerischen Bankverein, SBV, heute UBS) und der SKA zurück. In der Hypothekarkrise musste das Institut hohe Abschreibungen vornehmen, und da es im Gegensatz zu anderen Banken nicht über genügend Reserven verfügte, geriet es in existenzielle Schwierigkeiten. Darum versuchte sie, sich in eine Partnerschaft einzubringen.
Zur SBG bestand insofern eine gewisse Verbindung, als sich die beiden operativen Chefs, Rolf Beeler und Robert Studer, vom Militär her kannten. Ausserdem hatte der Sohn des SVB-Präsidenten Walter Rüegg bei der SBG gearbeitet. Mit einer Übernahme der SVB wäre die SBG mit noch deutlicherem Abstand das grösste Finanzinstitut der Schweiz geworden.
Volksbank für Kleinkunden
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