Aber der tiefe Wert in der Finanzbranche lässt aufhorchen. Denn gerade in diesem Sektor wird immer wieder betont, wie wichtig die Performancekultur sei. Und um diese zu fördern, werden Boni in Aussicht gestellt.
Doch wie es scheint, kommt der Zusammenhang zwischen Boni und Leistung bei der Basis nicht an. Der Umfrage zufolge sagt gerade mal ein Drittel der Bonusempfänger, ihre Leistung habe einen signifikanten Einfluss auf ihre Gesamtvergütung (siehe Tabelle unten).
Mehr Fixgehalt, weniger Boni
Dass dem so ist, könnte indes mit der Adjustierung der Lohnpolitik bei den meisten Finanzinstituten zu tun haben. Im Vergleich zu den goldenen Zeiten im Banking, wo der kurzfristige Profit im Vordergrund stand und auch entsprechend entlöhnt wurde, stehen heute verstärkt langfristige Ziele im Fokus. Mit der Eindämmung der Boni wurde zudem das Fixgehalt erhöht – zumindest für die Bankkader und das Topmanagement.
Hintergrund der Anpassungen sind diverse Finanzskandale, bei denen neben mangelnder Risiko- und Compliance-Kultur auch das bonusgetriebene Entlönungssystem eine Rolle spielte. Die hohen Bomi motivierten manche Mitarbeiter, noch grössere Risiken einzugehen – verschiedentlich ging das dann ins Auge. Erinnert sei an den Fall des Ex-UBS-Händlers Kweku Adoboli.
Mangel an Transparenz
Mit ein Grund, weshalb das Gros der Befragten ihre erbrachten Leistungen nicht im Zusammenhang mit der Vergütung sehen, sieht Alice Leguay, Mitgründerin und Chief Marketing Officer bei Emolument, in der mangelnden Transparenz. Denn diese könnte dazu führen, dass Mitarbeiter den Verdacht hegen, weniger zu verdienen als ihre Berufskollegen, so Leguay.
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