Auch die Zürcher Bank reiht sich unter die Institute, die Abstand nehmen vom US-Markt. Ohne SEC-Lizenz sei dort «kein nachhaltiges Private Banking» möglich.
«Das US-Geschäft war für uns nie ein bedeutendes Geschäft, und wir haben uns entschieden auszusteigen», sagt der Geschäftsleitungsvorsitzende Rolf W. Aeberli in einem Interview mit der «Handelszeitung».
Und zwar sei dieser Entscheid keine Folge des Steuerproblems der UBS gewesen – man habe den Ausstieg bereits im Frühjahr beschlossen. Vielmehr sei Maerki Baumann & Co zum Schluss gekommen, dass man ohne Lizenz der SEC für US-Kunden «kein nachhaltiges Private-Banking-Geschäft» betreiben könne.
Lieber Banker als Anwälte
«Wir haben derartige Auflagen», so Aeberli, «dass wir ihnen keine angemessene Betreuung bieten können. Da die Kosten und der Aufwand für eine solche Lizenz unverhältnismässig hoch sind, haben wir uns dagegen entschieden.» Mit einer SEC-Lizenz hätte er indes «wohl mehr Rechtsanwälte in der Bank als Vermögensverwalter».
Deutschland hingegen bleibe ein Kernmarkt für die Bank: «Die Schweiz und Maerki Baumann sind nach wie vor attraktiv für Kunden aus Deutschland», so Aeberli. «Losgelöst von irgendwelchen Absichten von Staaten ist klar, dass wir die regulatorischen und gesetzlichen Vorschriften jederzeit einhalten – das ist nicht diskutierbar.»
Maerki Baumann hat derzeit lediglich eine Lehrstelle (als Bankkaufmann/-frau) ausgeschrieben.