Die grösste Schweizer Versicherung vollzieht eine weitere Bereinigung im Geschäft mit Lebensversicherungen. Dieses Mal ist der Bestand in Deutschland an der Reihe.
Die Zurich Insurance Group hat den deutschen Altbestand an traditionellen Lebensversicherungspolicen an die Viridium Holding verkauft, wie aus einer Mitteilung am Freitag hervorgeht. Erste Gerüchte über die Transaktion waren im Mai aufgekommen, als finews.ch darüber berichtete.
Der Verkauf beinhaltet den Übertrag von Nettorückstellungen in Höhe von 20 Milliarden Dollar. Diese beziehen sich hauptsächlich auf Renten- und Kapitallebensversicherungen, die vor mehr als fünf Jahren abgeschlossen wurden, wie weiter verlautete.
Zuerst Italien, jetzt Deutschland
Dies ist schon die zweite ähnliche gelagerte Transaktion, nachdem sich die Zurich im Januar von einem italienischen Portfolio getrennt hatte. Damals kam die portugiesische Versicherungsgruppe GamaLife zum Handkuss.
Die Zurich verbindet mehrere positive Effekte mit der Veräusserung, wie sie schreibt. So kann sie die Empfindlichkeit gegenüber Zinssätzen verringern und damit den Kapitalbedarf zum Schutz vor Volatilität.
Weiteres Wachstum unterstützen
Gemäss Finanzchef George Quinn verwendet die Zurich das freiwerdende Kapital, um Gewinnverwässerungen zu beseitigen und um das Wachstum der Gruppe zu unterstützen. Deutschland ist einer der wichtigsten Märkte für die Zurich und erhält vom Mutterhaus die nötigen Ressourcen, damit das profitable Wachstum anhält.
Zudem trägt der Verkauf weitere 8 Prozentpunkte zur Schweizer Solvenztestquote (SST) bei. Damit weist die Zurich nach Abschluss der Transaktion eine geschätzte SST-Quote von 242 Prozent aus.
Die Veräusserung hat für die Kunden keine direkten Auswirkungen. Die vertraglichen Verpflichtungen bleiben unverändert, wie es weiter heisst.