Die US-amerikanische Investmentfirma Vanguard hat einen Nachfolger für den scheidenden CEO Tim Buckley gefunden. Der neue Chef kommt vom Marktführer Blackrock.
Vanguard holt zum ersten Mal in ihrer Unternehmensgeschichte einen CEO von aussen. Per 8. Juli übernimmt der frühere Blackrock-Manger Salim Ramji die Leitung des Unternehmens, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst.
Ramji wird damit Nachfolger von Tim Buckley, der im Februar seinen Rücktritt und Ausscheiden aus der Firma per Ende Jahr angekündigt hatte. Buckley war rund 30 Jahre bei Vanguard und seit 2018 in der Geschäftsleitung. Unter seiner Leitung hatte das Unternehmen das verwaltete Vermögen (AuM) um rund 80 Prozent auf zuletzt 9,3 Billionen Dollar gesteigert.
Der Herr der ETF's
Ramji war im Januar nach rund 10 Jahren bei Blackrock ausgeschieden. Als Leiter der Sparten iShares und ETF hat er dort ein Milliardengeschäft aufgebaut und sass im Global Executive Committee. Auf den von ihm verantworteten Bereich entfielen rund zwei Drittel der verwalteten Vermögen und des Wachstums. Das New Yorker Investment-Haus hatte per Ende März AuM von rund 10,5 Billionen Dollar gemeldet. Vor seinem Wechsel zu Blackrock war Ramji Partner bei McKinsey & Company und davor Anwalt bei der Kanzlei Clifford Chance.
Vanguard hat seinen Firmensitz in Philadelphia und hat rund 20'000 Mitarbeitende. Das Unternehmen verwaltet rund 423 Fonds. Zusammen mit Blackrock und State Street bilden sie die Top-3 im Fondsmarkt und haben an der Wall Street ein enormes Gewicht.
Das Unternehmen ist nicht börsenkotiert. Es gehört seinen Mitgliedsfonds, die wiederum von Fondsanlegern gehalten werden, und nicht von externen Investoren. Dadurch ergibt sich eine ähnliche Struktur wie bei einer Genossenschaft.