2. Konrad Hummler
Eine Zeit lang galt Konrad Hummler fast wie das Gewissen der Schweizer Bankbranche. Als erfolgreicher Privatbankier und geschäftsführender Teilhaber der Ostschweizer Bank Wegelin hielt er den krisengeschüttelten Grossbanken den Spiegel vor und plädierte für ein solides und rechtschaffenes Geschäft, wofür er in der Branche und selbst in der Bevölkerung grossen Zuspruch fand.
Allerdings verschätzte sich Hummler 2011 im Umgang mit der US-Justiz, die seiner Bank Anstiftung zu schwerer Steuerhinterziehung vorwarf und ihr mit einem Prozess drohte. Vor diesem Hintergrund musste Wegelin liquidiert werden, wobei ein Grossteil des Privatkundengeschäfts und der Mitarbeitenden an die Raiffeisen Schweiz verkauft werden konnte.
Für Hummler war es ein tiefer Fall, hatte er sich zuvor nämlich auch als Publizist und Verwaltungsrat profiliert; unter anderem musste er unter dem Druck auch das Präsidium der NZZ-Mediengruppe abgeben. Über die Jahre meldete sich der Ostschweizer jedoch sukzessive wieder zurück, als Zeitungskolumnist, Investor, Fintech-Experte und schliesslich auch als Verwaltungsratspräsident der Zürcher Private Client Bank.