Der interimistische Direktor der Aufsichtsbehörde gibt sich gegenüber den Finanzinstituten dialogbereit.
Dass Mark Branson unter Politikern umstritten ist, war bekannt – aber wie kommt die Vorstellung, dass der ehemalige UBS-Mann dereinst Finma-Direktor werden könnte, unter den zu Regulierenden an?
An einer Podiumsdiskussion der «Finanz und Wirtschaft» trat Mark Branson (Bild) am Donnerstag erstmals öffentlich und vor Bankern auf, seit er Interimschef wurde und als Kandidat für die Nachfolge von Patrick Raaflaub gilt.
Danach äusserten sich schwergewichtige Branchenvertreter positiv. «Ich habe von Herrn Branson einen guten Eindruck bekommen», sagte Pierin Vincenz, Chef der Raiffeisen-Gruppe, gegenüber «Radio SRF».
Branson sei auch kritisch gegenüber den Banken. Er stehe aber auch im Wettbewerb und sehe daher, dass die Banken vom Regulator ebenfalls Unterstützung brauchen. «Es würde mich erstaunen, wenn wir mit Herrn Branson nicht den neuen Chef der Finma bereits heute erlebt hätten.»
Auch Patrick Odier äusserte sich positiv. Ein Regulator müsse verstehen, dass sich die Banken einerseits regulieren müssen, um das Vertrauen sicher zu stellen, aber dass sie auch nicht weiter gehen dürfen als die internationalen Standards, um wettbewerbsfähig zu bleiben. «Mit Mark Branson können wir diesen Dialog führen», sagte der Präsident der Bankiervereinigung.
«Bransons erster Auftritt als Finma-Interimschef», in: «HeuteMorgen», Radio SRF
Branson äusserte an der «F&W»-Veranstaltung die Haltung, dass er auch die Wettbewerbsfähigkeit der Branche im Auge behalten wolle. Er sei offen für den Dialog, und was er täglich erlebe, sei ein sehr intensiver Kontakt mit den Banken. «Er ist sehr viel intensiver als vor vier fünf Jahren.»