Die DZ Privatbank hat sich in der Schweiz bei Deutschen einen Namen in Sachen Vermögensverwaltung gemacht. Stiftungslösungen sollen dabei künftig noch eine stärkere Rolle spielen. Aus gutem Grund.
Die Babyboomer kommen ins Pensionsalter. Das sind gute Aussichten für Vermögensverwalter: Viele der nach dem Zweiten Weltkrieg Geborenen konnten sich in ihrem Berufsleben ein Vermögen aufbauen. Dies will im Alter verwaltet sein.
Die DZ Privatbank hat sich diesbezüglich bei vielen in Deutschland sowie Deutschen in der Schweiz einen Namen gemacht: Mit einem verwalteten Vermögen von 5,9 Milliarden Franken (AuM) und 111 Mitarbeitenden hat sich die Genossenschaftsbank in der Schweiz zu einem Kompetenzzentrum für Private Banking entwickelt. «Das Label <Swissness – made by DZ Privatbank> geniesst für viele deutsche Kunden, die ihre Vermögen diversifizieren wollen, einen unglaublich guten Ruf und hat eine sehr hohe Nachfrage», sagt Daniel Lipp, Mitglied der Geschäftsleitung von der DZ Privatbank (Schweiz).
Daniel Lipp (Bild: zVg)
Integriert in einen riesigen Verbund
Die Privatbank profitiert dabei, dass sie in Deutschland über acht eigene Standorte verfügt und eng ins Vertriebsnetz der genossenschaftlichen Finanzgruppe Volksbanken Raiffeisenbanken in Deutschland mit 17,8 Millionen Mitgliedern und einer Bilanzsumme von 1,175 Milliarden Euro integriert ist. Die Finanzgruppe und mit ihr die DZ Privatbank sind eine Marke ennet der Grenze.
Der gesellschaftliche Wandel fordert auch Vermögensverwalter heraus: Viele, die mit ihrem Unternehmen, die sich in den vergangenen Jahren etwas aufgebaut haben, wollen dieses zum einen für nächste Generationen schützen und zum anderen der Gesellschaft etwas zurückgeben. Zuwendungen an kirchliche Institutionen kommen dabei immer weniger in Frage.
Krisen befeuern die Nachfrage
Deshalb werden Stiftungslösungen als Alternative zusehends wichtiger. «Die Nachfrage nach solchen Lösungen hat auch gerade vor dem Hintergrund der jüngsten geopolitischen Spannungen und Krisen zugenommen. Die Leute suchen eine sichere und nachhaltige Lösung», sagt Martin Schiffauer, stv. Direktor und Abteilungsleiter Wealth Management International bei DZ Privatbank (Schweiz).
Martin Schiffauer (Bild: zVg)
Nicht nur deswegen will die DZ Privatbank diesen Bereich inskünftig in der Schweiz stärken. Dies hängt auch mit der jüngsten Entwicklung im Kanton Zürich zusammen.
Zürich grösster Stiftungsstandort
Zürich ist mit über 2'200 gemeinnützigen Stiftungen und einem geschätzten Gesamtvermögen von über 18 Milliarden Franken der grösste Stiftungsstandort in der Schweiz.
Die strikten gesetzlichen Regelungen führten allerdings dazu, dass Zürich im Vergleich zu anderen Kantonen als Stiftungsstandort an Attraktivität einbüsste.
Steueramt gewährt Stiftungen mehr Spielraum
Nun hat das Kantonale Steueramt Zürich die Bestimmungen Anfang dieses Jahres gelockert. Es geht dabei um die Steuerbefreiung von juristischen Personen, die öffentliche oder gemeinnützige Zwecke verfolgen.
So können sich neu die Mitglieder des Stiftungsrates und von Vereinsvorständen eine angemessene Vergütung auszahlen, sofern dies die Statuten vorsehen und die Details in einem Vergütungsregelment geregelt sind.
Auch ausländische Tätigkeiten neu möglich
Ausländische Tätigkeiten sind neu unabhängig von der Art und dem Ort der Tätigkeit möglich. Haben sie eine positive Ausstrahlung in die Schweiz oder werden in der Schweiz zumindest als fördernswert wahrgenommen, so erachtet der Kanton Zürich der mit der Steuerbefreiung entstehende Verlust an Steuereinnahmen als gerechtfertigt.
Eine Steuerbefreiung ist neu auch bei Social Impact Bonds oder Development Impact Bonds, Beteiligungen oder Wandeldarlehen möglich, auch wenn Darlehen verzinst und amortisiert werden oder Erträge aus Beteiligungen oder Erfolgsbeteiligungen an die gemeinnützige Institution zurückfliessen.
Deutschland bleibt der Hauptmarkt
Stiftungslösungen in der Vermögensverwaltung sind nicht nur für Deutsche interessant. Daniel Lipp ist sich dessen bewusst. Trotzdem strebt die DZ Privatbank keine Expansion in andere Märkte an: «Wir sind offen für alle Kunden. Doch wir bleiben auf Deutschland fokussiert. Dort ist unser Mutterhaus, dort kennt man uns, dazu haben wir einen engen Bezug», sagt er.