Die Schweizer Grossbank UBS befindet sich in einer beneidenswert guten Verfassung. Der Gewinn im dritten Quartal liegt höher als die Erwartungen der Finanzanalysten. Eine erhöhte Kostendisziplin verhalf zum guten Abschneiden.
Die UBS hat im dritten Quartal 2021 einen Gewinn von 2,28 Milliarden Dollar erzielt, wie das Institut am Dienstag mitteilte. Dieses Ergebnis liegt deutlich über den Prognosen der Finanzanalysten. Sie waren von einem Gewinn in der Höhe von rund 1,8 Milliarden Dollar ausgegangen.
Es ist das beste Ergebnis seit dem ersten Quartal 2015.
Massgeblich zum guten Abschneiden trug die Kostendisziplin innerhalb der Bank bei. Entsprechend reduzierte sich das Kosten-Ertragsverhältnis (CIR) auf 68,7 Prozent gegenüber 71,8 Prozent im Vorquartal sowie 70,4 Prozent vor Jahresfrist. Parallel dazu erhöhte sich die Eigenkapital-Rendite im jüngsten Berichtszeitraum auf 15,3 Prozent gegenüber 13,7 Prozent vor drei Monaten und 14,4 Prozent vor zwölf Monaten.
Vermögensverwaltung und Investmentbanking auf Erfolgskurs
Das wichtigste Geschäftsfeld der Bank, das Global Wealth Management (GWM), schnitt überdurchschnittlich gut ab und steigerte den Vorsteuergewinn auf 1,5 Milliarden Dollar gegenüber 1,3 Milliarden Dollar im zweiten Quartal 2021. Der Divison flossen in der jüngsten Berichtsperiode 19 Milliarden Dollar an Neugelder zu.
Von den in diesem Jahr starken Aktivitäten an den Finanzmärkten profitierte das Investmentbanking der UBS. Der Vorsteuergewinn stieg auf 837 Millionen Dollar gegenüber 668 Millionen Dollar per Mitte 2021, wie weiter zu erfahren war.
Ausserordentliche Faktoren
Demgegenüber musste das Personal & Corporate Banking sowohl einen Gewinnrückgang als auch tiefere Erträge gegenüber dem Vorquartal hinnehmen. Allerdings hatte die Division im zweiten Quartal 2021 ausserordentliche Erträge verzeichnet. Diese ausgeklammert schnitt die Sparte im dritten Quartal 2021 besser ab.
Im Vergleich zur Vorjahresperiode nahm der Geschäftsertrag um 18 Prozent zu. Zuzuschreiben war dies der positiven Entwicklung beim wiederkehrenden Erfolg aus dem Dienstleistungsgeschäft, beim Nettozinsertrag und beim transaktionsbasierten Ertrag sowie den Auflösungen von Wertberichtigungen für Kreditrisiken in Höhe von netto 6 Millionen Franken (während im dritten Quartal 2020 eine Neubildung von Wertberichtigungen für Kreditrisiken in Höhe von netto 84 Millionen Franken erfolgt war.
Unter Ausschluss des Gewinns von 571 Millionen Dollar, der im dritten Quartal 2020 aus dem Verkauf des Mehrheitsanteils an der Fondscenter (mittlerweile Clearstream Fund Centre) resultiert hatte, stieg der Vorsteuergewinn im Asset Management um 27 Prozent. Unter Ausklammerung dieses Sondereffekts blieb zudem der Geschäftsertrag im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im Grossen und Ganzen gleich, wie die Bank am Dienstag weiter mitteilte.
Zuletzt Unsicherheit
«Unsere Geschäftsdynamik und unser Fokus auf Wachstum, disziplinierte Umsetzung und Bereitstellung unseres gesamten Ökosystems an unsere Kunden führten in allen Unternehmensbereichen und Regionen zu einem weiteren starken Quartal», sagte UBS-Chef Ralph Hamers.
«Trotz der zuletzt beobachteten Unsicherheit präsentierten sich Markt und wirtschaftliches Umfeld im dritten Quartal weitgehend positiv. Wir haben im letzten Quartal enorme Fortschritte dabei erzielt, die Kunden noch stärker in den Mittelpunkt unseres gesamten Handelns zu rücken», sagte Hamers weiter.
CEO kündigt Strategie-Update an
Nachdem spätestens mit den Zahlen zum dritten Quartal 2021 die meisten Geschäftsziele übertroffen worden sind, will Hamers Anfang Februar 2022 ein Strategie-Update präsentieren.
Über die ersten neun Monate 2021 gesehen steigerte die UBS ihren Gewinn auf 6,1 Milliarden Dollar, während es vor Jahresfrist 4,9 Milliarden Dollar gewesen waren.