Die Alternative Bank Schweiz nimmt den Abgang ihres CEOs zum Anlass, die Führung neu zu organisieren. Gleichzeitig stösst eine Ökonomin zum Gremium, die zuletzt das Firmenkundengeschäft geleitet hat.
Bereits per Ende Juni hat Martin Rohner, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Alternativen Bank Schweiz, die Bank verlassen.
Nach über acht Jahren, wie einer Medienmitteilung der Bank vom Freitag zu entnehmen war, hat «der andere Rohner» per 1. Juli eine neue berufliche Herausforderung angenommen und ist jetzt Geschäftsleiter eines weltweiten Netzwerks werteorientierter Banken, der «Global Alliance for Banking on Values».
Selbstorganisation ohne Leitung
Rohner wird nicht etwa ersetzt, heisst es weiter: Der Verwaltungsrat und die verbleibenden Mitglieder der Geschäftsleitung hätten durch Rohners Abgang notwendige Neuorganisation der Geschäftsleitung zum Anlass genommen, die Weichen für die operative Leitung der ABS grundlegend neu zu stellen und künftig auf die Funktion eines oder einer Vorsitzenden der Geschäftsleitung zu verzichten; stattdessen sollen alle Mitglieder des Leitungsteams auf gleicher Stufe zusammenarbeiten.
Das Arbeiten in Teams ohne Leiterin oder Leiter soll nicht nur innerhalb der Geschäftsleitung der ABS erprobt werden, sondern auch in weiteren Bereichen der Bank. So ist bereits seit Jahresbeginn das Team Immobilienfinanzierung für die deutschsprachige Schweiz ohne Teamleitung unterwegs; mit den Bereichen Marketing & Kommunikation, den Assistenzdiensten sowie der Fachstelle Personal testen nun drei weitere Teams diese Organisationsform.
Neues Geschäftsleitungsmitglied
Am 1. Juni 2020 ist ausserdem Nicole Bardet neu zur Geschäftsleitung der ABS gestossen. Die 39-jährige studierte Ökonomin ist bereits seit 2011 für die Bank tätig, zuletzt als Leiterin des Firmenkundenbereichs und Standort-Leiterin in Lausanne. Darüber hinaus war sie sechs Jahre lang Mitglied des Verwaltungsrates der ABS und engagierte sich auch in der Personalvereinigung für die Anliegen der Belegschaft.
In der Geschäftsleitung wird Bardet zusammen mit Tanja Reuter-Schmid den Bereich Finanzieren im Jobsharing leiten. Melanie Gajowski, die diese Verantwortung seit Oktober 2019 mit Reuter-Schmid im Job-Sharing innehatte, bleibt weiterhin Mitglied der Geschäftsleitung: sie übernimmt das Kreditrisikomanagement und widmet sich der Entwicklung von neuen Geschäftsfeldern im Bereich Finanzieren.