Die amerikanische Rating-Firma formuliert es im Credit Outlook 2009 für das europäische Bankwesen eindeutig: Prognose negativ.
Der nicht abschätzbare Teil der Finanzkrise liegt hinter uns, vermuten die Experten von Fitch Ratings in ihrem Spezialbericht zur Bonitätsentwicklung der Banken in Europa. Eine eher traditionelle, wenngleich schwere Rezession komme auf uns zu.
Mit Regierungsunterstützung im westlichen Europa werde weiterhin versucht, das Vertrauen in das Bankensystem wieder herzustellen und die Kreditmärkte wieder in Gang zu bringen. So schnell wie die Staaten das möchten, werden sie dem privaten Anleger den Platz aber nicht räumen können. Fitch Ratings ist der Ansicht, Hilfsprogramme, die Ende 2009 auslaufen, müssten verlängert werden.
Die Qualität der Kreditbücher der Banken werden sich 2009 und 2010 drastisch verschlechtern. Die Erträge werden darunter zu leiden haben; diese Entwicklung werde noch durch die Verlagerung der Banken zu weniger riskanten Geschäftsmodellen akzentuiert. Weitere Kapitalaufstockungen durch die Regierungen sind für Fitch Ratings unvermeidlich. Die Konsolidierung der Bankbranche in den einzelnen europäischen Ländern werde 2009 ein Schlüsselthema bleiben.
Diese Beurteilung der Lage spiegelt sich in den Ratings der Agentur: Etwa ein Drittel der Ratings für europäischen Banken laufen Gefahr reduziert zu werden. Und der Trend werde in diesem Jahr nicht drehen.