Dass der tiefe Frauenanteil im Management der Unternehmen ein branchenübergreifendes Problem sei, stellt auch Daniela Stehli, Geschäftsführerin der Fachschule für Bankwirtschaft (FSB), gegenüber finews.ch fest.
Gleichwohl stünden Frauen in Swiss Banking bereit, höhere Weihen entgegenzunehmen. «Meinen Beobachtungen zufolge gibt es in der zweiten und dritten Hierarchiestufe und im mittleren Kader der Banken fachlich kompetente und engagierte Frauen. Um die letzte Meile zu gehen, bräuchte es aber eine Art Mentoringprogramm. Denn gegen oben wird es immer enger», so Stehli weiter
1. Die Top Ten (Geschäftsleitung)
Die Institute mit dem höchsten Frauenanteil der Geschäftsleitung, nämlich 40 Prozent, sind die Zuger und die Nidwaldner Kantonalbank. An dritter Stelle folgen die Genfer Privatbank Edmond de Rothschild, Postfinance und die Bank Cler: Jedes dritte Geschäftsleitungsmitglied ist dort eine Frau (siehe Tabelle).
Doch lässt sich daraus nicht direkt schliessen, dass die genannten Institute eine besonders frauenfreundliche Personalpolitik betreiben. Glänzt die Nidwaldner Kantonalbank mit zwei Frauen in der fünfköpfigen Geschäftsleitung, ist dagegen der sechsköpfige Bankrat ein reines Männergremium.
2. Die Top Ten (Verwaltungsrat)
Bei diesem Ranking fallen die Valiant Bank ins Auge mit gleich vielen Frauen wie Männer im Verwaltungsrat. Je 44 Prozent Frauenanteil weisen die Basler Kantonalbank (BKB) und die Alternative Bank Schweiz aus. Doch auch hier gilt: Frauen im Verwaltungs- oder Bankrat heisst nicht automatisch Frauen in der Geschäftsleitung.
So zeigen die Valiant, die Urner Kantonalbank oder die Neuerburger Kantonalbank zwar einen überdurchschnittlichen Frauenanteil im Verwaltungsrat beziehungsweise Bankrat, in der Geschäftsleitung indes fehlt es jeweils gänzlich an Frauenpower.
Zusammen mit der Zuger Kantonalbank weisen auch die Kantonalbanken von Jura, Waadt, Obwalden sowie die Migros Bank einen Frauenanteil von 29 Prozent aus.